Rezension

wieder ein gelungenes Buch dieser Autorin

Versunkene Gräber - Elisabeth Herrmann

Versunkene Gräber
von Elisabeth Herrmann

Bewertet mit 5 Sternen

Elisabeth Hermann hat eine ausgesprochen geschickte Art, Humor und Spannung in ihren Büchern zu kombinieren. Diese Kombination ist ihr auch bei ihrem neuen Buch "Versunkenen Gräber" gelungen. Joachim Vernau, der Berliner Anwalt, der uns schon aus den vorangegangenen Fällen dieser Autorin bekannt ist, ist auch diesmal wieder Garant für einen überaus gut konstruierten Fall, der den Leser in die deutsch - polnischen Vergangenheit führt.

Beginnend mit der Nachricht, dass seine ehemalige Freundin und Anwaltspartnerin Marie - Luise mit Haftbefehl gesucht wird, macht sich Vernau nach Polen auf, wo sich Marie Luise aufhalten soll. Ihr wird vorgeworfen in einen Raubmord verwickelt zu sein. Alles kann Vernau glauben, aber nicht, dass Marie -Luise wegen Geld getötet hat. Vernau macht sich auf den Weg nach Polen und wird in einen Fall verwickelt, der tief in die deutsch - polnische Vergangenheit zurückführt. Eingestreut in die Schilderung des Falles, kann der Leser immer wieder Briefe eines deutschen Deserteurs lesen, der versucht,sich die letzten Monate des Krieges auf seinem Weingut in Schlesien zu verstecken und so den Krieg auszusitzen. Welche Motivation treibt ihn und was haben diese Briefe mit dem Fall zu tun, der Vernau nicht nur in den Ruin zu treiben verspricht, sondern auch seine Mutter und Hüthchen wieder auf den Plan ruft.

Das Elisabeth Herrmann ein Verbaltalent ist, hat sie uns schon in ihren ersten drei Büchern gezeigt, doch den Reiz ihrer Bücher machen nicht nur ihre unwiderstehlichen Figuren aus , allen voran Marie -Luise und das schon bekannte Gespann Hüthchen und Vernaus Mutter, nein auch der Rechtsanwalt Joachim Vernau wird mir mit jedem Buch sympathischer und ich freue mich immer wieder über einen neuen Fall mit ihm. Dass diese Fälle dann meistens auch einen mehr als interessanten Hintergrund haben, zeichnen diese Autorin, neben ihrem spannenden und immer wieder einfließenden humorvollen Schreibstil, besonders aus. Auch die Ausgestaltung ihrer anderen Figuren hat mich überzeugt und was ihr meiner Meinung nach gut gelungen ist, ist die Darstellung der deutsch - polnischen Verhältnisse während der letzten Kriegszeit, die an sich nur "Verlierer hinterließ, egal ob auf polnischer oder deutscher Seite. Die unklaren Verhältnisse haben sicher lange Zeit dazu beigetragen, dass das deutsch - polnische Verhältnis mehr als verhalten war.

Ich habe mich wieder sehr gut unterhalten gefühlt mit diesem Buch und kann es nur wärmstens empfehlen.