Willkommen in Rosenholm, wo Geheimnisse und Magie an der Tagesordnung sind!
Bewertet mit 4 Sternen
Erster Eindruck:
Rosen & Violen ist der Trilogieauftakt von Gry Kappel Jenson und handelt vom geheimnissvollen Rosenholm - einer Schule für besondere Jugendliche mit außergewöhnlichen Kräften.
Zugegeben - es erinnert vom Setting ein wenig an eine Mischung aus Harry Potter und der Insel der besonderen Kinder, hat aber ein besonderes Momentum, dass sich von diesen beiden Geschichten abhebt: die nordische Mythologie und das dadurch manifestierte Magiesystem.
Ich bin seit jeher Fan von Geschichten, die die nordische Mythologie aufgreifen und habe dementsprechend mit großer Freude auf den Release dieses Titels gewartet. Was mir beim Arctis-Verlag immer besonders gut gefällt ist die Tatsache, dass sie bei internationalen Titeln meist die originalen Cover übernehmen und diese allenfalls leicht anpassen. Dieses Cover passt toll zum Inhalt, hat etwas edles und geheimnisvolles, was auch dazu geführt hat, dass ich sehr neugierig auf den Titel war.
Schreibstil:
Rosen & Violen besticht durch vergleichweise kurze und knackige Kapitel, die übergeordnet in größere "Jahreszeiten"-Kapitel unterteilt sind und hin und wieder wird uns auch eine der strengen Schulregeln mitgeteilt. Die Aufmachung der Kapitel ist dabei mindestens ein genauso großer Eyecatcher, wie das Cover. Immer im Wechsel erzählen hier Victoria, Kamille, Kirstine und Malou, die sich alle das erste Mal in Rosenholm begegnen. Jede von ihnen hat ihre eigenen Probleme und während Kirstine aus einer sehr gläubigen Familie in die Schule kommt, war Kamilles Mutter selbst auf Rosenholm und kennt die Bräuche und Aufnahmeprüfungen der ominösen Schule. Malou wirkt wie der Underdog der Gruppe, mürrisch und vorlaut, mausert sich aber schnell zu meinem persönlichem Liebling!
Die Autorin schafft es gekonnt jeder der Figuren einen eigenen, unverkennbaren Ton zu geben, der schnell dazu führt, dass man die ungleiche Clique ins Herz schließt. Das Erzähltempo ist dabei oft schnell, was dazu führt, dass der Einstieg in die Geschichte (leider) sehr kurz ist und dadurch überhastet wirkt. Da die Geschichte mit knapp 350 Seiten ohnehin für einen Fantasytitel recht kurz geraten ist, leidet dadurch leider etwas die Tiefe.
Inhalt:
Der erste Band der Trilogie startet erst einmal klassisch. Vier Mädchen, die ihre geheimnisvollen Kräfte erst kennenlernen und ergründen müssen, an einer Schule, wo es gefühlt hinter jede Ecke Geheimnisse und gruselige Lehrende gibt. Außerdem gibts da auch noch die süßen Jungs - die man natürlich nicht heimlich treffen darf - aber es trotzdem dennoch tut ;) . Wir erleben Schulstunden, etwas Gossip und auch ein Schulball darf natürlich nicht fehlen. Auf den ersten Blick erst einmal nichts wirklich "Neues". Wäre da nicht noch ein Mord und ein ominöser Geist, der eines der Mädchen heimsucht und sie dabei wirklich quält. Dieses "Murder-Mystery" hat mich ehrlich gesagt total gecatched und gepaart mit den wirklich coolen Schulfächern wie Hexerei oder Runenlehre, war ich einfach sofort drin in der Geschichte. Innerhalb weniger Tage hatte ich diese Geschichte durchgesuchtet und gerade das Ende hatte es in sich! Dabei hat mir besonders die Entwicklung der Charaktere gefallen, die gerade bei der Kürze der Geschichte dennoch sehr gelungen ist.
Fazit:
Für mich war Rosen & Violen ein klassischer Auftaktband mit jeder Menge Potential, der zwar überraschend kurz ausgefallen ist, aber seinen Zweck mehr als erfüllt hat - neugierig auf den zweiten Teil machen! Man lernt die Mädels und ihre Fähigkeiten kennen, löst einen spannenden Mordfall und kann das magische Rosenholmsetting genießen. Ich empfehle diese Geschichte sowohl Fantasyneulingen, als auch "alten Hasen", auch wenn ich persönlich mir etwas mehr Tiefe gewünscht hätte