Rezension

"Wir sind high vom Leben"

Trust - Kylie Scott

Trust
von Kylie Scott

Bewertet mit 2.5 Sternen

"»Du wirst immer wieder auf Menschen treffen, mit denen du dich nicht verstehst. Dass man sich den Planeten mit ungefähr einer Milliarde anderer Menschen teilen muss, gehört bedauerlicherweise zum Leben dazu«, sagte sie. »Manche Leute sind Idioten . Ich weiß, dass du eine Menge durchgemacht hast, viel mehr , als ich mir vorstellen kann. Aber immer vor Konflikten davonzulaufen ist auch keine Lösung. Das wäre ein äußerst besorgniserregender Weg.«"

Na ja das Buch könnte mich nicht wirklich begeistern. Ich denke es ist eher für jüngere Leser bis ca. 16 Jahre geeignet. Hätte ich dieses Buch damals gelesen, würde ich es bestimmt auch lieben, aber jetzt war es mir einfach zu kitschig, vorhersehbar und auch unrealistisch.
Die Protagonistin hat quasi ein 180 Grad Wendung gemacht, die mir sehr unrealistisch vorkam und genervt hat. Sie ist vom schüchternen, zurückgezogenen Mädchen, das kaum Freunde hat und sich lieber mit einem Buch Zuhause verkriecht zu einem Mädchen geworden, das sich gegen andere durchsetzt, ihnen ihre Meinung sagt, Leute vermöbelt, lieber auf Partys geht und gleich am ersten Tag in der neuen Schule eine ganze Clique an Freunden findet. Klar hat sie diese Veränderung aufgrund des Überfalls durchgemacht, dennoch stört es mich ungemein. Zudem wird ständig gesagt, dass sie Probleme mit ihrem Gewicht hat und sich unwohl in ihrem Körper fühlt, aber sie trägt ständig irgendwelche kurzen Kleider.
Und dann auch noch der Protagonist John. Er wurde von harten Drogendealer, dem alles egal ist zu einem lieben Landschaftsgärtner, dem die Schule wichtig ist und der plötzlich alles daran setzt, um Edie zu beschützen.
Es tut mir leid das so sagen zu müssen, aber ich fand die Charaktere ziemlich lächerlich.

Dieses Buch bedeckt wirklich viele Klischees, für meinen Geschmack schon viel zu viele. Es ist für mich eine Geschichte, die ich schon Hundertmal gelesen habe und wenig Überraschungen gebracht hat. Auch der Schreibstil konnte mich nicht überzeugen. Es wurde oft mit Sarkasmus gearbeitet, was mich nach einer Zeit nur noch gestört hat. Es kam mir vor wie ein Versuch witzig zu schreiben, der nicht geglückt ist.

Wie gesagt kann ich das Buch nur jüngeren Lesern empfehlen. Aus meiner Sicht ist es eher nicht für Erwachsene geeignet, da es sehr vorhersehbar ist und für mich ein konstruiertes Teenie-Drama darstellt.