Rezension

Wirklich lesenswert...

Leuchte: Kinzigtal-Trilogie 1 - Tanja Bruske

Leuchte: Kinzigtal-Trilogie 1
von Tanja Bruske

Bewertet mit 5 Sternen

Eigentlich bin ich nicht so der Krimileser, aber als ich gefragt wurde, ob ich nicht mal eine Blogtour mitachen wollen würde und ich dann den Klappentext las, dachte ich mir, warum nicht? 
Zumal es ja "ein historischer Mystery-Krimi aus dem Kinzigtal" ist - also kein reiner Krimi.
Und ich habe es nicht bereut, denn die Kombination aus Krimi, Mystery, Liebesgeschichte und Geschichte ist Tanja Bruske sehr gut gelungen. Die Geschichte, die auf einer alten Sage aus ihrer Gegend beruht, ist durchdacht und nimmt einen mit auf eine Zeitreise, die wirklich interessant und spannend ist.
Zu Beginn befindet sich der Leser in der heutigen Zeit und Lisa - einer Studentin, die von ihrem Nebenjob als Statistin einer historischen Stadtführungen kommt - passiert in der Nacht im Wald ein Autounfall. Als sie sich Hilfe suchen will, findet sie eine Frauenleiche im Wald und wird selber angegriffen. Diesen Angriff überlebt sie - findet sich aber im Jahr 1792 wieder. Auf der Suche nach einem Weg zurück in ihre Zeit und nach dem Mörder der Frau im Wald steht ihr der Dorfarzt Doktor Jonas Faust zur Seite, der aber bald mehr wird als nur ihr Arzt und Arbeitgeber...
Die ganze Geschichte erscheint im ersten Moment etwas abgedreht, aber das ist sie ganz und gar nicht. Tanja Bruste versteht es, den Leser in das ganze Geschehen zu führen ohne das man denkt, es ist wahnsinnig unrealistisch. Man beobachtet das Geschehen praktisch von "außen" und ist trotzdem mittendrin. 
Zeitweise hatte ich während des Lesens das Gefühl, dass mir die Seiten geradezu durch die Hände rinnen, weil sich das Buch wirklich gut liest. Es ist zwar detailiert, aber trotzdem nicht langweilig oder langatmig. Die ganze Geschichte und auch das Setting, in das die Geschichte eingebettet ist, lässt einen nicht mehr so richtig los, weil man wissen will, was weiter passiert und ob sich vielleicht aus Momenten heraus ein Verdacht ergeben könnte. 
Trotzdem kam - für mich zumindest - das Ende überraschend, weil es ein Ende nimmt, mit dem man irgendwie nicht rechnet. Ich war auch etwas traurig, als ich das Buch zuklappte, weil ich dann Lisa und Jonas verlassen musste.
Lisa und Jonas sind mir irgendwie ans Herz gewachsen. Lisa sowieso schon zu Beginn, weil sie einfach eine taffe junge Frau ist, die immer wieder beweist, dass sie ein Kind der "Neuzeit" ist und sich selten einen Kommentar verkneifen kann. Jonas war mir am Anfang etwas suspekt und er als er sich im Laufe des Buches öffnete, wurde er mir immer sympathischer.
Besonders schön fand ich, dass man am Ende des Buches nachlesen konnte, auf welchen historischen Fakten alles beruht und es sogar mit Karten untermauert war. So bekommt das Ganze einen realistischen Hintergrund. Dieses Faktenwissen rundet das ganze Buch an sich noch einmal ab.

Fazit:
Ein tolles Buch zwischen Krimi, Liebesgeschichte, Mystery und Geschichte - aber trotzdem sehr spannend und mitreissend. Die Geschichte nimmt einen mit in eine vergange Welt und zeigt trotzdem, dass gute Unterhaltung nicht immer in der Zukunft spielen muss.