Rezension

Wo blieben die Wunder?

Der Winter der Wunder - Debbie Macomber

Der Winter der Wunder
von Debbie Macomber

Bewertet mit 2.5 Sternen

Katherine liebt den Winter – vor allem den Zauber der dunklen Jahreszeit. Diese Liebe gibt sie an ihre Nichten weiter. Doch deren Mutter hält sich an die Erziehungsmethoden des renommierten Psychologen Wynn Jeffries. Er vertritt die Meinung, dass man Kinder mit Märchen wie dem vom Weihnachtsmann verschonen sollte. Als Katherine dann eines Tages Wynn tatsächlich persönlich gegenübersteht, kann sie ihm endlich einmal sagen, was sie von ihm denkt. Damit, dass er eigentlich ganz nett ist und dabei auch noch ziemlich gut aussieht, hat Katherine allerdings nicht gerechnet …

An erster Stelle möchte ich dem Verlag nochmals für das überraschende Leseexemplar danken. Das beeinträchtigt meine Bewertung aber nicht.

Der Einstieg in die Geschichte ging schnell, genauso schnell konnte sie mich nicht mehr halten. Katherine, von allen nur K.O. genannt, bemerkt durch Zufall dass der Erziehungsguru ihrer Schwester im gleichen Haus wohnt wie sie. Kurz darauf begegnen sie sich im Kaffee nebenan und Katherine stellt ihn erst mal vor versammelter Mannschaft bloß. Ein schlechter Start von dem die gemeinsame Nachbarin LaVonne nichts weiß. Diese startet einen Verkupplungsversuch der nach einem Essen und einer Kutschfahrt gleich Erfolg hat. Das ging einfach zu schnell, zumal es keine nennenswerten Dialoge zwischen den beiden gab außer der Streit um die Kindererziehung. Die Emotionen kamen einfach nicht bei mir an. So zog sich das wie Kaugummi durchs ganze Buch. Auch in anderen Beziehungen läuft es ähnlich, es wirkt so gewollt. Es gibt ein paar kleinere Höhen und Tiefen und zum Schluss natürlich ein Happy End.
Die weihnachtliche Stimmung könnte zumindest gut transportiert werden, aber das Wunder in der Geschichte suche ich immer noch.

Katherine ist mir bis zum Schluss nicht richtig nah gegangen, genauso wie die anderen Figuren. Alle blieben flach oder so überzeichnet dass es unrealistisch war.

Wynn ist ganz nett. Nicht mehr und nicht weniger. Die große Frage ist jedoch wie man auf solche haarsträubenden Erziehungsmethoden kommt? Da hätte ich mir einfach eine Erklärung gewünscht.

Dies war ein erstes Buch von Debbie Macomber und möglicherweise auch mein letztes. Der Schreibstil ist leicht und schnell zu lesen. Ich hatte mir in dem Buch einfach mehr glaubwürdige Emotionen und tiefgehende Gespräche gewünscht. Mir blieb alles zu flach und langweilig. Schade.

Das Buch ist eine sehr seichte und leichte Lektüre die ich nur Viellesern empfehlen würde die mal einen kurzen Ausflug in die Weihnachtszeit brauchen.