Rezension

Wo die Freiheit wächst - sehr intensiv

Wo die Freiheit wächst - Frank M. Reifenberg

Wo die Freiheit wächst
von Frank M. Reifenberg

Bewertet mit 4 Sternen

Durch die Briefform bekommt man einen sehr persönlichen Einblick in die Lebens- und Denkweise der Protagonisten.

Wo die Freiheit wächst,

Briefroman zum Widerstand der Edelweißpiraten,

von Frank Maria Reifenberg

 

Cover:

Jedes Detail passt hier sehr gut zum Buch.

 

Inhalt:

Ein Jahr im Leben der 16jährigen Lene Meister im Kriegsjahr 1942.

Lene lebt in Köln, sie macht eine Lehre und will eigentlich nur in Frieden und Freiheit Leben.

Doch der Krieg macht ihr hier einen Strich durch die Rechnung.

Mit ihren 16 Jahren ist sie es, die versucht die Familie zusammen zuhalten, die erlebt wie das freie Denken immer gefährlicher wird. Sie erfährt durch die Briefe ihres Bruders, wie grausam es an der Ostfront aussieht. Hilflos muss sie mit ansehen wie ihr kleiner Bruder von der Hitlerjugend eingenommen wird.

In dieser Zeit lernt sie Erich kennen (und lieben) und erkennt, dass es immer noch Menschen (und Jugendliche) gibt die dem NS Regime kritisch gegenüberstehen. – Aber um welchen Preis?

 

Meine Meinung:

Ein sehr intensives Buch über dieses eine Jahr in der NS-Zeit, aus der Sicht von jungen Menschen.

Durch die Briefform kommen wir den Personen sehr nahe.

Wir erleben hautnah mit, wie diesen Jungen Menschen ihre unbeschwerte Jugend gestohlen wird.

 

Im Mittelpunkt steht die 16jährige Lene, sie beginnt immer mehr nachzudenken und am Regime zu (ver)zweifeln.

Aber da ist ihre Familie die sie zusammenhalten und für die sie da sein will und muss.  Durch die Briefe, vor allem an ihren großen Bruder und ihre Freundin Röschen (Rosemarie) schreibt sie sich das ganze Leid, den Kummer und das …. Von der Seele.

Sie ist eine sehr starke Person!

 

Dann ihr Bruder an der Ostfront, der auch so nach und nach die Hoffnung verliert, dies aber nur zwischen den Zeilen schreiben kann, da die Zensur strenge Strafen nach sich ziehen kann. Doch einige Briefe umschiffen Zensur   und hier wird klar von der Grausamkeit berichtet.

Wie auch in anderen Briefen, wenn lieber der Freitod gewählt wird als nochmals in den Osten an die Front zurückzugehen.

 

Auch Erich und Röschen sind Jugendliche die diese Zeit auf ihre Weise sehen, erleben und gestalten.

 

Das einzige, das ich an diesem Buch schade finde, ist der kurze Zeitraum über den berichtet wird. Nur ein Jahr! Dieses aber sehr intensiv.

Am Ende des Buches geht es mir wie bei einem Film, bei dem es vor dem Schluss  einen Stromausfall gibt und mir das Ende fehlt.

Ich bleibe mit einem traurigen Gefühl zurück, hier Menschen kennen gelernt zu haben und dann plötzlich von ihnen getrennt zu werden obwohl noch nicht alles gesagt ist. Dafür ziehe ich einen Stern ab.

 

Mein Fazit:

Ein sehr intensives und emotionales Buch, das mich wieder aufrüttelt und fassungslos zurück lässt.

Es ist einfach unvorstellbar: Wie konnte es nur soweit kommen?

Durch die Briefform bekommt man einen sehr persönlichen Einblick in die Lebens- und Denkweise der Protagonisten.