Rezension

Wo ist Amala?

All das Böse, das wir tun -

All das Böse, das wir tun
von Sandrone Dazieri

Bewertet mit 4 Sternen

Gut, aber nicht so gut wie die Dante Torre und Colomba Caselli-Reihe.

Die Thriller-Trilogie rund um die Ermittler Dante Torre und Colomba Caselli hatte mich begeistert und auch „All das Böse, das wir tun“ habe ich gerne gelesen. Worum geht es?

Die Schülerin Amala wird entführt. Ihre Tante, die Anwältin Francesca Cavalcante, hatte vor 30 Jahren den mutmaßlichen Mörder dreier Mädchen, den sogenannten „Perser“, verteidigt. Erfolglos. Contini starb im Gefängnis. Er war unschuldig. Ist der wahre „Perser“ zurück oder handelt es sich um einen Nachahmer?

Francesca findet heraus, dass auch andere Mädchen in Amalas Alter verschwunden sind. Sie begibt sich auf eine gefährliche Suche. Unterstützung bekommt sie von dem geheimnisvollen Gerry, einem Israeli. Möglicherweise ein Ex-Militär. Ein Rächer? Ein Mörder?

Erzählt wird die Geschichte, die im italienischen Cremona spielt, auf zwei Zeitebenen: heute und vor 30 Jahren, als Polizistin Itala Caruso den angeblichen „Perser“ verhaftete. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Das Schicksal von Amala hat mich tief berührt.

„All das Böse, das wir tun“ ist hart und brutal, herausfordernd und anspruchsvoll. Die Sprache oft derb. Das passt zum Geschehen. Der Autor zeigt (Nord-)Italiens dunkle, abgründige Seite. Es geht um Gewalt, Intrigen und Korruption. Kriminelle Vorgänge, in die auch die Polizei verstrickt zu sein scheint.

Eine komplexe Story und immer wieder neue Wendungen sowie konstante Spannung machen den Thriller zu einem echten Pageturner. Es gibt Szenen mit Hornissen, die fand ich besonders gruselig. Es gibt Morde und Erpressungen - und reichlich Verwirrung, bis zum überraschenden Ende.

Fazit: Gut, aber nicht so gut wie die Dante Torre und Colomba Caselli-Reihe.