Rezension

wo ist Joe :(

Der Insider - Michael Robotham

Der Insider
von Michael Robotham

Bewertet mit 2 Sternen

Ich bin seit "Dein Wille geschehe" ein großer Michael-Robotham-Fan so, dass ich beim Vorbestellen von seinem neusten Buch nicht lange gezögert habe.
Diesmal steht nicht der parkinsonkranke Psychiater Joe im Vordergrund, sondern sein in den Ruhestand gegangener Polizistenfreund Ruiz. Dieser wird, nachdem die Trickdiebin Holly seine Bude ausgeräumt hat, schnell in dunkle Machenschaften verwickelt und kann seine Finger natürlich nicht aus dem Spiel lassen.
Zusätzlich wird von Luca erzählt, ein Journalist im Außendienst in Bagdad, der verdächtigen Geldgeschäften auf der Spur ist.
Nach und nach verbindet sich alles zu einer riesigen Verschwörung, die noch bis in die höchsten Ränge reicht.

Das diesmal Ruiz im Vordergrund stand, fand ich an sich schon schade, weil mit Joe und sein Leben sehr gefallen haben, doch ich war bereit, dem Ganzen eine Chance zu geben. An sich wär das auch nicht so schlecht gewesen, nur viel mir so Ruiz "selbstmörderisches Verhalten" sehr negativ auf... wo andere die Sache einfach hätten ruhen lassen, musste er unbedingt nachbohren und so mehr als einmal in eine unnötig gefährliche Situation geraten.

Zudem hat mir die Grundstory sehr missfallen. Ich habe überhaupt kein Faibel für derartige Romane/Thriller/Krimis, in denen es um politische Verschwörungen geht, da ich schon von Anfang an eigentlich nicht mehr wirklich durchblicke. Die ganzen ausländischen Namen mit dazugehöriger Vorgeschichte waren mir einfach zu viel und es hat mich auch schlichtweg einfach nicht interessiert.
Die Entwicklung in Lucas Privatleben kam mir auch irgendwie fehl am Platze vor, es kam eher so rüber, als wolle Michael Robotham seine sonst so trockene Story ein wenig auflockern. Hat leider nicht ganz funktioniert.

Ich hoffe demnächst wieder mehr von Joe und der "alten" Richtung zu lesen. Das hier waren ein bisschen zu viele trockene und uninteressante Handlungsstränge, die er in meinen Augen mehr schlecht als recht zusammengewoben hat.