Rezension

Wunderbarer Klassiker

Jane Eyre - Charlotte Bronte

Jane Eyre
von Charlotte Bronte

Bewertet mit 5 Sternen

Die junge Waise Jane Eyre lebt bei ihren Verwandten ein ungeliebtes Leben. Immer wieder gerät sie mit ihrer Impulsivität, ihrer Sturheit und ihrem Gerechtigkeitssinn mit ihrer Tante aneinander, bis diese sie schließlich auf ein Internat schickt. Durch eine freundliche Lehrerin wird Jane dort die richtige Aufmerksamkeit zugute, so dass sie sich zu einer hervorragenden Schülerin entwickelt. Nun, mit 18 Jahren, tritt Jane eine Stelle als Gouvernante auf Thornfield Hall an. Mit dem Hausherrn, Edward Rochester, verbindet sie bald mehr als die abendlichen Diskussionen und Gespräche. Doch er verbirgt ein Geheimnis vor ihr. Wird Jane jemals mit ihrer Liebe glücklich werden?

Charlotte Brontës „Jane Eyre“ gilt als Klassiker der englischen Literatur, den man einmal im Leben gelesen haben sollte – und das meiner Meinung nach völlig zu Recht. Für war er mich bisher der beste Roman der Brontë-Schwestern: weniger von religiösem Eifer durchsetzt als Annes „Die Herrin von Wildfell Hall“ und nicht so leidenschaftlich und von Todessehnsucht geprägt wie Emilys „Sturmhöhe“.

Charlotte Brontës Schreibstil ist schnörkellos und ihre Erzählung ist realer und nüchterner gehalten als ich dachte, aber dennoch bringt sie alles zur Geltung, was sie erzählen möchte.

Jane Eyre war mir ein sehr sympathischer Charakter. Sie ist anfangs zwar sehr impulsiv und damit nicht so brav wie Kinder damals sein sollten, nachher jedoch sehr selbstbeherrscht und realistisch. Sie verzichtet lieber, wenn eine Handlung nicht ihren Prinzipien folgt und verbirgt ihre Gefühle. Dadurch ist sie auch heute noch ein starker weiblicher Charakter mit Vorbildfunktion.
„Jane Eyre“ ist nach Aussage der Protagonistin eine Biografie und tatsächlich erhält man einen aussagekräftigen Einblick in die Gesellschaft und Moral der damaligen Zeit. Vordergründig ist es jedoch eine Liebesgeschichte, eine wunderschöne, zarte und realistische. Kurzum: Jeder Literaturliebhaber sollte „Jane Eyre“ einmal gelesen haben. Ich habe nicht bereut, mal wieder zu einem Klassiker gegriffen zu haben.