Rezension

Ziemlich mittelmässig

Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe - Gina Rosati

Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe
von Gina Rosati

zum Inhalt:

Anna Rogan hat eine besondere Begabung, sie kann ihren Körper verlassen und Astralreisen machen, so kann sie innert kürzester Zeit die gesamte Welt und sogar das Universum durchqueren. Doch eines Tages wird sie auf einer ihrer Reisen Zeuge eines schrecklichen Unfalls, bei dem eine Mitschülerin stirbt und als Anna danach in ihren Körper zurückkehren will, muss sie feststellen, dass dieser schon von jemand anderem besetzt wird. Anna ist aus ihrem Körper ausgesperrt und weiss nicht was sie tun soll, denn ohne Körper kann sie nichts machen. Nur ihr Nachbar und bester Freund seit ihrer Kindheit Rei kann ihr noch helfen. Doch das Mädchen, das ihren Körper übernommen hat will ihn keinesfalls wieder verlassen und macht sich zudem auch noch an Rei ran...

meine Meinung:
Die Idee der Geschichte fand ich sofort interessant und auch die Handlung fand ich anfangs eigentlich ziemlich spannend. Das Buch beginnt nicht sofort super actionreich, zuerst wird einmal erklärt, was es mit Annas Fähigkeiten eigentlich auf sich hat und man lernt die wichtigsten Personen kennen. Ich fand dies anfangs sehr interessant und es dauert dann auch nicht zu lange bis Annas Körper von dem anderen Mädchen, Taylor, übernommen wird. Daher konnten mich die ersten rund 100 Seiten wirklich fesseln. Leider verliert die Geschichte im mittleren Teil ziemlich an Spannung, weil es eigentlich hauptsächlich darum geht Taylor aus Annas Körper herauszubekommen. Dafür recherchieren Anna und Rei im Internet und probieren mehrere Methoden aus, die leider alle nicht so wirklich funktionieren wollen.

Ausserdem haben die zwei aber auch noch ein anderes Problem, Seth (der beste Freund von Rei) wird nämlich als Mörder von Taylor gesucht. Obschon Taylor sich durchaus bewusst ist, dass Seth keine Schuld trägt, gibt sie ihm die Schuld. Da Anna, die ja von Taylor besessen ist, die einzige Augenzeugin ist, sieht es ziemlich schlecht aus für Seth. Dieser ist geflüchtet und Anna und Rei versuchen ihn zu finden und ihn dazu zu bringen sich der Polizei zu stellen. 
Leider ist auch dieser Teil der Geschichte nicht super spannend, da Anna Seth eigentlich jederzeit aufspüren kann und die Suche somit nicht wirklich spannend ist und es mehr darum geht Seth zu Vernunft zu bringen.

Leider ist Seth allerdings etwas Merkwürdig, ich konnte nicht wirklich verstehen, weshalb er und Rei befreundet sind und Anna scheint ihn sowieso nicht wirklich zu mögen und hätte Rei eigentlich lieber für sich allein. Eigentlich haben Seth und Anna gar nie wirklich miteinander gesprochen, zumindest nicht wenn Rei nicht dabei war. Jedenfalls konnte ich nicht wirklich Mitgefühl mit Seth haben, obschon er sicherlich keine Schuld an Taylors Tod trug. Ich konnte ehrlich gesagt auch nicht so ganz verstehen, weshalb er weggerannt ist, schliesslich lässt ihn das nur schuldiger wirken.

Ehrlich gesagt konnte ich mich auch mit den meisten anderen Charakteren nicht wirklich anfreunden. An Anna mochte ich zwar, dass sie ziemlich stark ist und eigentlich ihr eigenes Ding durchzieht und sich nicht wirklich darum kümmert, was andere von ihr denken. Sie ist alles andere als ein super mädchenhaftes Mädchen, sie interessiert sich nicht für Klamotten, trägt kein Make-up und ist stattdessen ziemlich sportlich und abenteuerlustig. Andererseits ist sie aber auch ziemlich naiv und handelt oft ohne nachzudenken. Sie war mir nicht unbedingt unsympathisch, aber manchmal konnte ich ihre Handlunge wirklich nicht nachvollziehen. Ausserdem benimmt sie sich im Bezug auf Rei, auch etwas merkwürdig, irgendwann ziemlich am Anfang der Geschichte fällt ihr ganz plötzlich auf, wie heiss Rei doch eigentlich ist und sie ist total überrascht davon, obschon sie jeden Tag mit ihm verbringt.

Rei hingegen mochte ich wirklich sehr. Gut, möglicherweise ist er etwas sehr perfekt, schliesslich ist er nicht nur gutaussehend, extrem intelligent, sondern auch noch einfühlsam und ein absolut verlässlicher und treuer Freund. Was Anna ohne ihn machen würde, kann ich mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen, denn er ist für sie eindeutig die Stimme der Vernunft und ohne ihn hätte sie wohl keine Chance ihren Körper jemals wieder zurück zu bekommen. Er ist echt total süss und total sympathisch, allerdings wirkten Anna und er auf mich wirklich mehr wie Geschwister. Vor allem auch weil Rei einfach viel erwachsener wirkt als Anna, obschon sie gleich alt sind.

Als letztes ist da noch Taylor, zu ihr gibt es eigentlich gar nicht viel zu sagen. Sie ist eigentlich die typische ultrafiese, aber beliebte Highschool-Zicke. Das einzige was bei ihr vielleicht etwas anders ist, ist dass sie eigentlich ziemlich intelligent sein sollte, sie gehört zu den drei besten Schülern des Jahrgangs, irgendwie kommt das in der Geschichte aber nicht so wirklich rüber. Das einzige was sie macht, nachdem sie Annas Körper übernommen hat, ist sich unzählige Piercings und sogar ein Tattoo stechen zu lassen und jede Menge Jungen anzubaggern. Verständlicherweise konnte ich nicht wirklich Mitleid mit ihr haben und sie blieb auch bis kurz vor Ende ziemlich flach, erst dann lernt man noch kurz eine andere Seite von ihr kennen, die mich dann aber auch nicht mehr wirklich interessiert hat.

Das Ende des Buches fand ich dann eigentlich nicht schlecht, die Geschichte wurde noch einmal etwas spannender und die Handlung ist auch schön in sich abgeschlossen. Allerdings ist das Ende aber auch sehr vorhersehbar, denn man kann sich ja kaum vorstellen, dass Anna nie mehr in ihren Körper zurückkehrt.

Das Cover des Buches finde ich echt total schön und der Wasserfall spielt auch keine unbedeutende Rolle in der Geschichte. Den Titel Auracle finde ich auch sehr schön und er passt zumindest ein bisschen zur Geschichte, da Anna diesen Namen als Chatnamen verwendet. Den Untertitel finde ich dann aber wieder weniger passend, denn da stellt man sich vor, dass Anna und Taylor hauptsächlich um Rei kämpfen und eigentlich kämpfen sie mehr um Annas Körper.

Fazit:
Die Geschichte ist nicht schlecht, im mittleren Teil zieht sie sich etwas und ist nicht wirklich spannend und die Charaktere sind leider teilweise auch nicht so gelungen. Die Grundidee ist aber sehr interessant und eigentlich auch nicht schlecht umgesetzt, Annas Fähigkeiten sind sehr beeindruckend aber dennoch hätte man mehr daraus machen können.