Rezension

Zu viele private Probleme, kaum Ermittlung, enttäuschend

Die Toten, die dich suchen - Gisa Klönne

Die Toten, die dich suchen
von Gisa Klönne

Bewertet mit 2.5 Sternen

Wenig Ermittlungsarbeit, unglaubwürdige Personen, zu viele private Probleme

Der Roman ist in meinen Augen kaum 'Krimi' zu nennen, denn die polizeiliche Ermittlungsarbeit kommt viel zu kurz. Zwar erwarten wir heutzutage gut ausgearbeitete Personen, aber man kann 'des Guten' zu viel tun. Themen werden nur angerissen und wieder fallengelassen.

Die ausufernden Schilderung der persönlichen Probleme der Ermittler, die kaum ermitteln, bringen Langeweile in den Roman; Spannung flackert immer nur kurz auf und verpufft wieder. Das Thema, das Judith Krieger Schwierigkeiten in ihrem Team hat, wird nur halbherzig verfolgt; statt dessen verliert sich der Roman in Nebenproblemen.

Die Person der farbigen Polizistin Dinah erscheint mir völlig unglaubwürdig. Schlampige Ermittlungsarbeit kann man noch durchgehen lassen, aber nicht das Verschweigen relevanter Entdeckungen (das SM-Zimmer).

Tipp- oder Druckfehler - Abschnitt doppelt, Verb fehlt, Wort falsch (Zitronenschlitze) – deuten auf ein 'lässiges' Lektorat hin. Übertriebene Metaphern - z.B. "Draußen brüllte stumm der Verkehr" - lassen mich schmunzeln.

Das alles wäre noch zu ertragen, aber zu viele Zufälle und Fragen, die am Ende offen bleiben, gehen für mich gar nicht in einem Krimi. Das komprimierte Ende wirkt wie angeklebt.

Ich wünsche mir von einem guten Krimi Spannung, Ermittlungsarbeit, gut ausgearbeitete und glaubwürdige Personen und eine Sprache, die nicht um jeden Preis absurde Metaphern einfügt. Und am Ende müssen alle offenen Fragen geklärt sein. Das alles ist hier nicht gegeben, so dass dieser Krimi eine Enttäuschung für mich war.