Rezension

zwei Schwestern und zwei Emus

Die andere Seite des Himmels - Jeannette Walls

Die andere Seite des Himmels
von Jeannette Walls

Jean, genannt Bean ist 12, Ihre Schwester Liz 15. Sie leben allein mit ihrer Mutter und öfters auch mal ganz alleine. Die Mutter versucht vergeblich eine Karriere als Musikerin zu starten und verschwindet nach einem Nervenzusammenbruch. Die beiden selbständigen Mädchen kommen gut zurecht, bis die Behörden auf sie aufmerksam werden. Sie kaufen sich von letzten Geld Fahrkarten um zu ihrem Geburtsort zurückzufahren. Dort nimmt Ihr Onkel in einem alten, heruntergekommenen Herrenhaus auf.
Flexibel wie Sie sind versuchen sie dort zurecht zu kommen, was nicht immer einfach ist.
Bis Liz Opfer eines Vergewaltigungsversuch wird. Der ganze Ort will die Sache vertuschen, doch Bean will Gerechtigkeit.
Sehr einfühlsam aus der Perspektive von Bean geschrieben werden Themen wie Geisteskrankheit, Armut, soziale Unterschiede, Familie und Rassentrennung (Südstaaten 1970!) angesprochen. Für mich ging es nicht genügend in die Tiefe. Und insgesamt würde ich behaupten, ich hätte ein Jugendbuch gelesen.
Der Stil ist nicht anspruchsvoll, aber schön, fliessend und unsentimental.
Das Buch "wer die Nachtigall stört" wird erwähnt und im Stil finde ich die Bücher recht ähnlich. Ich denke J. Walls hat sich hier bewusst Inspiration gesucht.