Alle Rezensionen von Buchdoktor

Strandgut
von David Wiesner

Phantastische Unterwasserwelten aus einer alten Kamera

Was ist das für ein Auge, das mich mitten aus dem Titelbild durchdringend ansieht und in dem sich verzerrt eine Boxkamera spiegelt - ein Objektiv oder vielleicht doch ein Auge des roten Fischs? Schon das Titelblatt weckt Erinnerungen: Muscheln, getrocknete Samenkapseln und Schwemmholzstücke sind wie in einem Setzkasten aufgereiht, unterbrochen von einem Zirkel, alten Münzen und einem Kompass.

Der Sommer, in dem Linda schwimmen lernte - Roy Jacobsen

Der Sommer, in dem Linda schwimmen lernte
von Roy Jacobsen

Freundschaft ist gleich schnell zu schwimmen

Juri Gagarin war das Idol des Jahrzents. Jacobsons Icherzähler Finn wächst in Norwegen in den 60ern bei seiner allein erziehenden Mutter auf. Der Vater hat ein zweites Mal geheiratet, so dass die erste Frau nach seinem frühen Tod zu ihrem großen Kummer keine Witwenrente erhält. Sie arbeitet als Schuhverkäuferin und macht keine großen Worte darum, dass das Geld oft hinten und vorn nicht reicht.

Der dunkle Fluss - Chigozie Obioma

Der dunkle Fluss
von Chigozie Obioma

Vom Niedergang einer Familie

Benjamin ist der zweitjüngste von fünf Brüdern; das jüngste Kind der Familie Agwu aus Nigeria ist ein Mädchen. (Das zum Thema: vertraue niemals einem Klappentext, den du nicht selbst geschrieben hast.)

Mittwochtage - Sylvia Heinlein

Mittwochtage
von Sylvia Heinlein

Tante Hulda sieht, wie die Menschen "innen drin" sind

Sara hatte es wenigstens versucht. Sie wollte ja gern ein Ponymädchen sein wie die anderen aus ihrer Klasse, die sich von früh bis spät über Pferde unterhalten. Ponys sind OK, aber ein zweites Mal will Sara nicht auf den Ponyhof. So bleibt sie auf dem Schulhof meist allein. Der einzige Tag der Woche auf den Sara sich freut ist Mittwoch, wenn sie sich mit Tante Hulda in deren Wohngruppe trifft.

Nirgendwo in Berlin - Beate Teresa Hanika

Nirgendwo in Berlin
von Beate Teresa Hanika

Gefährliche Begegnung mit einem Chat-Partner

Berlin Prenzlauer Berg, Altbau, 4. Stock. Irgendwo hinter den Bahngleisen war früher eimal die Mauer. Greta hat noch Ferien und langweilt sich endlos, wenn sie sich nicht gerade um Boxer Buster kümmert. Moa, Gretas Mutter, ist völlig davon in Anspruch genommen, wieder im Beruf Fuß zu fassen.

Mein genialer Bruder und ich
von John D. Fitzgerald

Humorvoller Klassiker für Tom-Sawyer-Leser

Johns Bruder Tom hat seinen Tom Sawyer genau gelesen. Als der Klempner im Garten Kanalgraben und Jauchegrube für das neue Wasserklosett aushebt, vermietet Tom Dennis Fitzgerald für einen Cent Stehplätze auf der Veranda an die Kinder von Adenville. Vater Fitzgerald hatte, wie alle seine verrückten Anschaffungen vorher, das Klo samt Zubehör im Versandhaus Sears und Roebuck bestellt.

Das innere Auge - Oliver Sacks

Das innere Auge
von Oliver Sacks

Mit den Augen der Anderen sehen lernen

1985 beschrieb Oliver Sacks in "Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte" ungewöhnliche und bis dahin kaum beachtete neurologische Krankheitsbilder in Fallgeschichten.

So oder so ist das Leben - Marie-Aude Murail

So oder so ist das Leben
von Marie-Aude Murail

Wenn die Tochter des Doktors ungeplant schwanger wird

Dr. Baudoin fühlt sich so hilflos wie unter Aliens, wenn er erschöpft in die abendliche Rush-Hour seiner Familie (berufstätige Eltern, Tochter, Sohn, Tochter) platzt. Vom häuslichen Lärmpegel überfordert fragt der Allgemeinarzt sich, warum seine Kinder, die er doch früher vergötterte, nun am liebsten jedes für sich vor dem Computer hocken. MSN, Onlinespiele, das volle Programm.

Mama ist Geheimagentin - Sylvia Heinlein

Mama ist Geheimagentin
von Sylvia Heinlein

Agentin auf dem Rennrad

Lu ist ein ungewöhnlicher Junge. Von Computer oder Playstation ist in seinem Leben bisher keine Rede, auch nicht von Sport oder Autos. Weil Lu recht ängstlich ist und sich schnell gruselt, hat seine Mutter bisher seinen Filmkonsum streng reglementiert. Filme für Zuschauer ab 12 darf Lu nicht sehen - Ende der Diskussion.

Die Hälfte des Himmels - Nicholas D. Kristof, Sheryl WuDunn

Die Hälfte des Himmels
von Nicholas D. Kristof Sheryl WuDunn

"Erziehe Mädchen und du erziehst ein ganzes Dorf" afrikanisches Sprichwort

Nicholas D. Kristof ist bekannt für seine unerschrockenen Reportagen aus China und aus Krisenregionen Afrikas in der New York Times. In der Tradition von Kristofs Kolumnen, mit denen er an Einzelschicksalen soziale Missstände entlarvte, nehmen er und seine Frau Sheryl WuDunn im gemeinsamen nun auf Deutsch erschienen Buch zur Lage der Frauen in Asien und Afrika kein Blatt vor den Mund.

Roter Stern über Russland - David King

Roter Stern über Russland
von David King

Russische Geschichte in Plakaten und Fotos

Zum Autor und zur Entstehung des Buches:

Eine Kindheit in vormaurischer Zeit - Christine Brinck

Eine Kindheit in vormaurischer Zeit
von Christine Brinck

"Man hatte es im Blut, dass man sich vorsehen musste."

Die Tante hatte die rettende Idee. Christine Brincks Mutter stand nach dem Zweiten Weltkrieg als Witwe ohne Berufsausbildung vor dem Problem, sich und ihre Kinder zu ernähren. Die patente Tante schlug vor, eine Pension für Schüler zu gründen; denn viele Kinder vom Land brauchten in Schwerin eine Unterkunft, um dort zur Oberschule zu gehen.

Das lesende Gehirn - Maryanne Wolf

Das lesende Gehirn
von Maryanne Wolf

Lesenlernen - ein komplizierter Prozess - einfach zu unterstützen

"Ich bin mir sicher, wenn ich mit prüfendem Blick in umgekehrter Reihenfolge durch die Bücher meiner Kindheit hindurchlesen könnte, würde sich mir meine gesamte Entwicklung erschließen. Das Kind lebt im Buch; doch genauso sehr lebt das Buch im Kind." Elizabeth Bowen

Die Brandungswelle - Claudie Gallay

Die Brandungswelle
von Claudie Gallay

Tiefe Gefühle für den falschen Menschen

Wer einen Nachmittag lang müßig in Lillis Kneipe in der Nähe des Hafens von LaHague sitzt, wird in kurzer Zeit die meisten Bewohner des Ortes gesehen haben und ahnen, wer wen kennt, wer wessen Chef ist und wer ein Boot im Hafen liegen hat.

Nie so wie du - Olivia Lichtenstein

Nie so wie du
von Olivia Lichtenstein

Aussöhnung mit der Mutter

Als Ros verstorbene Mutter Lillian zu ihrer Tochter spricht und ihr wie zu Lebzeiten Vorschriften macht, Ros sogar durch ein Medium Kontakt zu Lillian aufnimmt, hätte ich das Buch am liebsten ungelesen zurückgestellt.

Das Haus Nire
von Morio Kita

Aufstieg und Fall einer japanischen Familie

Momoko, die dritte Tochter der Familie Nire, strolcht gern auf dem weitläufigen Gelände der Nervenklinik herum, die ihr Vater Kiichiro Nire in der Nähe von Tokyo leitet. Am liebsten hält sich Momoko in der Nähe der Küche auf, wo sie von den Erwachsenen unbemerkt Gespräche mitanhört, die nicht für Kinderohren bestimmt sind.

Kubu und der zweite Tod von Goodluck Tinubu
von Michael Stanley

Ein Abstecher nach Simbabwe - besser als der erste Band

Am Linyanti in Botswana liegt auf einer sumpfigen Halbinsel, die durch kleine Wasserläufe vom Festland getrennt ist, das kleine Jackalberry Camp. Touristen übernachten im beschaulichen Buschcamp in Zelten und beobachten Vögel und Säugetiere.

Kubu und der Tote in der Wüste
von Michael Stanley

Der Ermittler aus Botswana liebt Wein, Weib und Gesang

Der Täter hatte geschickt verhindert, dass sein Opfer anhand seiner Fingerabdrücke oder durch seinen Zahnstatus identifiziert werden konnte. Hier am Wassserloch in der Nähe des ausgetrockneten Flussbettes würden Geier und Hyänen bald nur ein paar sorgfältig abgenagte Knochen von dem Toten übrig lassen.

Grotesk
von Natsuo Kirino

Gnadenlose Schwester

In Tokio sind kurz nacheinander die Leichen von zwei älteren Prostituierten gefunden worden. Aus Tagebüchern und Erinnerungen blättert die Ich-Erzählerin des Romans die Schicksale der beiden Frauen und des der Tat verdächtigen Mannes auf. Die Erzählerin in Natsuo Krinos Roman ist Tochter einer japanischen Mutter und eines Vaters, der aus der Schweiz stammt.

Mandela und Nelson - Hermann Schulz

Mandela und Nelson
von Hermann Schulz

Freundschaftsspiel Tansania - Deutschland

Wer am Strand von Bagamoyo in Tansania, der ehemaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika, unterwegs ist, könnte dort Nelson oder Said treffen. Fischer werkeln an ihren Booten herum, die sie auf den Strand gezogen haben, Said wird im Akkord Fische schuppen und Nelson könnte nach einem Schiff aus Richtung Sansibar Ausschau halten.

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