Rezension

1. Band der Faris-Iskander-Reihe

40 Stunden - Kathrin Lange

40 Stunden
von Kathrin Lange

Bewertet mit 5 Sternen

Bis vor zehn Monaten war Faris Iskander, ein in Alexandria geborener Muslim, der jedoch mit vier Jahren mit seiner Familie nach Deutschland kam und auch die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hat, der beste Ermittler der SERV (Sondereinheit für die Ermittlung bei religiös motivierten Verbrechen), einer Abteilung des Landeskriminalamtes I in Berlin. Doch bei einer Geiselnahme ging alles schief, es starben 75 Menschen und Faris wurde schwer verletzt. Es dauerte neun Monate, bis er wieder diensttauglich war, doch auf Grund eines privaten Vorkommnisses, wurde er, anstatt in den Dienst zurück zu kehren, suspendiert. Seine Ex-Freundin Laura, die er noch immer liebt, verließ ihn vor zwei Jahren, sodass er mit sich und seinen Gedanken alleine ist. Dann jedoch erhält er einen Anruf, der sein Leben verändern soll. Der unbekannte Anrufer informiert ihn darüber, dass er ihm eine E-Mail mit einer Filmdatei geschickt hat - als Faris sich diese ansieht, gefriert ihm fast das Blut in den Adern, denn auf diesem Video ist zu sehen, wie ein Mann gekreuzigt wird. Doch damit nicht genug, innerhalb von fünf Minuten soll er am U-Bahnhof Bismarckstraße sein.

Faris, der weiß, dass der unbekannte Anrufer es ernst mein, erfüllt die Bedingung und schafft es tatsächlich in der vorgegebenen Zeit, doch was er dann erleben muss, lässt seine Alpträume erneut wahr werden. Obwohl der die Anweisungen des Anrufers genau befolgt hat, sprengt dieser eine U-Bahn in die Luft. Faris kommt mit leichten Verletzungen davon, doch 27 Menschen sterben. Schnell steht fest, diese Explosion war lediglich eine Warnung, dass der Bombenleger es ernst meint. Der Täter fordert Faris zu einem perfiden Katz- und Mausspiel auf. Faris hat 40 Stunden Zeit, den gekreuzigten Mann auf dem Video zu finden. Wenn er es nicht schafft, wird der Mann sterben und sobald der Herzmonitor, an dem er angeschlossen ist, seinen Tod bescheinigt, wird Berlin erbeben wie nie zuvor.

Das Team von SERV beginnt umgehend mit den Ermittlungen, denn es ist von einem religiösen Motiv bei dem Bombenleger auszugehen. Auch wenn sich seine Kollegen alle für ihn einsetzen, besonders sein Partner Paul Sievers und sein Chef Kriminaloberrat Robert Tromsdorff, wird die Suspendierung durch Dr. Anke Geiger, der leitenden Direktorin des LKA I, von Faris nicht aufgehoben, was schreckliche Konsequenzen hat, denn der Täter, will sein Spiel mit Faris spielen und mit niemandem sonst. Doch Faris ist nicht bereit, sich einfach so geschlagen zu geben. Mit Hilfe eines befreundeten Journalisten, Niklas Hesse, macht er sich daran, der Spur des Bombenlegers zu folgen, denn der Verdacht liegt nahe, dass dieser irgendeine Verbindung zu der Katastrophe von vor zehn Monaten hat. Die Zeit jedoch verrinnt unaufhaltsam ...

Der 1. Band der Faris-Iskander-Reihe! Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, dass der Roman in meiner Stadt spielte und ich daher viele Orte wieder erkannt habe. Auch fand ich es faszinierend, dass ich nicht nur Faris während seiner Jagd begleiten konnte, sondern auch immer wieder in einzelnen Passagen, den Täter auf seinem Weg folgen durfte. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet, wobei hier natürlich Faris ganz klar als Protagonist hervorsticht. Beeindruckend fand ich, seine Darstellung als Muslim in Deutschland, der zwar nicht unbedingt gläubig ist, jedoch auf Grund seiner äußeren Erscheinung immer wieder mit Rassismus gegen ihn in Konflikte hineingezogen wird. Den Schreibstil empfand ich als fesselnd und sehr angenehm zu lesen, sodass ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt hätte. Abschließend kann ich sagen, dass es sich hierbei um einen wahnsinnig spannenden und actionreichen Reihenauftakt handelt und ich mich schon sehr auf den nächsten Band freue (dessen Titel und Cover ich zwar bereits kenne, an dieser Stelle hierzu aber nichts preisgeben möchte).