Rezension

Ab ins Kaninchenloch!

Dark Wonderland 01 - Herzkönigin
von A. G. Howard

Meinung

Tik tok, tik tok. Ich glaube, das war mit das Erste, was mir durch den Kopf ging als ich das Buch „Dark Wonderland“ in der Hand hatte. Das weiße Kaninchen mit seiner Taschenuhr auf dem Weg zur Herzkönig und immer unter Zeitdruck. Doch was mich wirklich in „Dark Wonderland“ erwartete war auf eine Art so morbid und düster, dass ich dachte wo führt das noch hin? Aber gerade das war es auch was mein Interesse an diesem Buch geweckt hat.
Der Schreibstil von Howard passt sich wunderbar ihrer Idee an, ist düster, detailliert aber nicht überladen und flott zu lesen. Gewählt hat sie außerdem die Ich-Perspektive, somit hat man das Gefühl in der Haut der Protagonistin, Alyssa, zu stecken und selbst die Reise ins Wunderland anzutreten.
Diese Wunderland Geschichte ähnelt der Geschichte von Lewis Carroll, der „Alice im Wunderland“ geschrieben hat. Man trifft auf viele bekannte Figuren, jedoch aber von einer sehr dunklen und grotesken Seite. Denn Howard greift nicht die typische Wunderland Atmosphäre auf, sondern verleiht ihrem Wunderland, dass hier Netherland genannt, eine schwarze Seele.
Die Protagonistin springt in das allzu bekannte Kaninchenloch, um ihre Mutter zu retten und den Fluch, der seit Alice auf ihrer Familie lastet, aufzuheben. Dabei bekommt sie unerwartete Hilfe, denn ihr Jugendfreund Jeb folgt ihr ins Wunderland. Dort treffen sie auf die blaue Raupe, die allerdings keine Raupe mehr ist. Die Aufgaben, die Alyssa zu meistern hat, sind rätselhaft und ganz und gar Wunderland typisch. Jedoch stolpert sie mehr in die Aufgaben, löst sie eher instinktiv als bewusst.
Den einzigen Kritikpunkt, den ich anzumerken habe, ist die Dreiecksbeziehung zwischen den drei Hauptprotagonisten. Alyssa ist seit jeher in ihren Jugendfreund Jeb verliebt, als sie im Netherland aber auf den verführerischen Morpheus triff, kann sie sich nicht entscheiden zu wem sie sich nun hingezogen fühlt. Ein wenig hat es mich schon genervt, denn die Autorin vermittelt sehr den Eindruck als würde sie starke Gefühle für Jeb hegen, doch sobald Morpheus auftaucht geraten diese Gefühle ins Wanken. Für wen sie sich nun am Ende entscheidet und wie ihre Reise ausgeht, sollte man selbst herausfinden.

Fazit

„Dark Wonderland“ ist ein grandioser Reihenauftakt. Düster, morbid und grotesk hat die Autorin eine wirklich schöne Geschichte zum Thema Wunderland geschaffen. Die dunkle Seite tritt deutlich hervor und hält einen gefangen zwischen allzu bekannten Figuren. Als erster Band von vier, ist „Dark Wonderland“ aber auch als Einzelband zu lesen. Das Ende ist in sich stimmig und ganz ohne Cliff, wirft somit nur wenige Frage auf. Ich kann für mich sagen, dass ich schon ganz gespannt auf die Folgebände warte.