Rezension

Abschalten und loslesen

Apfelkuchen am Meer - Anne Barns

Apfelkuchen am Meer
von Anne Barns

Bewertet mit 5 Sternen

Ich habe mir das Buch aufgrund des Titels und der Beschreibung gekauft. Ich kannte die Autorin nicht, war aber positiv beeindruckt. Man hat dank der detaillierten Beschreibungen das Gefühl direkt in dem Buch zu stehen. Ich kam mir durch die gute Beschreibung vor als sei ich auf Juist und durch die liebenswerten offenen Charaktere die jeden Willkommen hießen, fühlte ich mich wie ein Teil der Gruppe. Merle, eine junge Frau Ende Zwanzig, gelernte Konditorin, die zusätzlich noch BWL studiert, hat sich einen sehr schönen Ort für ihren Job während der Semesterferien gesucht, bzw. dieser Job hat eigentlich sie gefunden. Sie reist von München auf die ostfriesische Insel Juist, um dort 6 Wochen als Kellnerin in einem Café zu arbeiten. In einem gewissen Sinne ist es ein Nachhause kommen für sie, denn ihre Mutter stammt von der Insel, hat aber nach München geheiratet. Merles Großmutter hat lange in den USA gelebt, ist aber nach dem Tode ihres Mannes gerade auf die Insel zurückgekehrt. Und so wird dieser Sommer für Merle nicht nur Arbeit mit sich bringen, sondern auch die Möglichkeit Zeit mit ihrer Großmutter zu verbringen. Es gibt aber noch einen tragischen Unterton in dieser Geschichte. Vor ca. 40 Jahren ist die Schwester von Merles Mutter, Undine, als auch deren Vater unter ungeklärten Umständen im Meer ertrunken. Und hinter dieser Geschichte scheint mehr zu stecken, als ihre Mutter und ihre Oma durchblicken lassen. Andeutungen von Undines besten Freundinnen und eines Strandkorbwärters lassen Merle doch endlich mal nachhaken, was damals wirklich passiert ist. Dieses Lesevergnügen ist in doppelter Hinsicht ein Genuss. Denn angehängte Rezepte verleiten zum Nachbacken der Apfelträume. Der Autorin ist ein wunderbarer Roman gelungen mit Geheimnissen und Humor, mit lebendiger Sprache und mitreißenden Charakteren.