Rezension

alles in allem eine interessante und unterhaltsame Geschichte

Thabo, Detektiv und Gentleman - Der Nashorn-Fall - Kirsten Boie

Thabo, Detektiv und Gentleman - Der Nashorn-Fall
von Kirsten Boie

Bewertet mit 3.5 Sternen

Thabo wohnt im afrikanischen Örtchen Hlatikulu und will unbedingt Privatdetektiv werden. Leider fehlt ihm dazu aber ein Kriminalfall. Doch dann wird im Lion Park ein Nashorn getötet und das Horn gestohlen. Das allein wäre schon schlimm genug, aber dann gerät auch noch Thabos Onkel Vusi in Verdacht. Thabo uns seine Freunde versuchen mit allen Mitteln, diesen Fall aufzuklären. Doch ein guter Privatdetektiv zu sein, ist doch nicht so leicht wie gedacht ...

Meine Meinung:

Die Geschichte wird von Thabo erzählt. Er ist ein aufgeweckter, sympathischer und sehr höflicher Junge. Daher spricht er seine Leser immer wieder mit "meine Damen und Herren" an und drückt sich auch ab und zu sehr gewählt aus. Ich selbst fand dies nicht störend, man muss diese ganz eigene Art aber mögen.

Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass man durch Thabo einen guten Einblick in die afrikanische Lebensart und Gedanken bekommt. Z. B. ist es richtig gut beschrieben, dass für Thabo Löwen und Co. Alltag und somit nicht sonderlich spannend sind. Auch sein Blick auf die Touristen ist interessant und stellenweise lustig. Daneben gibt es aber auch eine andere Seite. Sifiso, Thabos Freund, kümmert sich beispielsweise um seine kleineren Geschwister, weil die Eltern gestorben sind. Nun ist er für die drei Kleinen verantwortlich. Sie wohnen in einer Hütte, die eigentlich repariert werden muss und Sifiso muss dafür sorgen, dass sie alle genug zu Essen bekommen. Die Schilderung der schwierigen Lebensbedingungen läuft sozusagen nebenbei. Dies geschieht aber kindgerecht und mit einer gewissen Leichtigkeit.

Thabo ermittelt in diesem Fall mit Hilfe der Kniffe von Miss Marple, die er von den Filmen her kennt. Diese Verweise auf Miss Marple fand ich als witzig. Aber ob die jungen Leser damit wirklich etwas anfangen können, kann ich mir nicht so recht vorstellen.

Da es sich bei diesem Buch um den Auftakt einer neuen Krimi-Reihe handelt, ist die erste Hälfte des Buches eher ruhig. Hier werden vor allem die verschiedenen Charaktere vorgestellt und auch die Umgebung beschrieben. Erst in der zweiten Hälfte wird es lebendiger und spannender. Das Ende hat mir dann auch richtig gut gefallen.

Der Schreibstil selbst ist flüssig und leicht zu lesen. Vor allem gefällt mir die anschauliche Erzählweise. Man kann sich die Umgebung, die Natur und die Personen richtig gut vorstellen.
Zur besseren Übersicht ist am Ende der Geschichte noch eine Namensliste mit einer kurzen Beschreibung zur jeder Person zu finden. Auch gibt es auf der Innenseite des Buchumschlags eine Karte des Lion Parks, auf der die vorkommenden Schauplätze eingezeichnet sind. Eine Übersetzung der vorkommenden afrikanischen Wörter und Redewendungen ist ebenfalls noch vorhanden.

Fazit:

Mir hat in diesem Band ein bisschen die Spannung gefehlt. Das lag vor allem an der ruhigen ersten Hälfte. Gerade bei diesem Teil bin ich mir nicht sicher, ob es junge Leser wirklich fesselt. Man muss sich dazu schon auf Thabos ganz eigene Erzählweise einlassen können.
Alles in allem war es - für mich als Erwachsene - aber eine interessante und unterhaltsame Geschichte. Von mir gibt es dafür 3,5 Sterne.