Rezension

Altertum und Neuzeit vereint

Kesselsturm - Oliver Wolf

Kesselsturm
von Oliver Wolf

Bewertet mit 4.5 Sternen

In Stuttgart sollen Windräder aufgestellt werden. Die Baufirma Wittlinger hat den Auftrag an Land gezogen und der Geschäftsführer Wittlinger-Diehl will sich das Heft nun nicht mehr aus der Hand nehmen lassen.

Zur gleichen Zeit schießt jemand scheinbar wahllos auf junge Menschen in der S-Bahn. Claudia Seidler stirbt nach einem Schuss in den Unterleib; Hendriks Freundin Lea wird von einer verirrten Kugel getroffen - auch sie stirbt.

Ein Blick in eine längst vergangene Zeit konfrontiert den Leser mit Geofin vom Stamm der Sueben, deren Mann Teutobald bei einem Gemetzel, dem das ganze Dorf zum Opfer gefallen ist, außer Geofin, die nun von Rache getrieben auf der Suche nach den Mördern ist.

Das Ermittlerduo Andre Bürkle und Antonia Ronda ermitteln gegen den Mörder der jungen Frauen und Antonia stößt sehr bald auf einen Verdächtigen. Können die Beiden den Täter schnell überführen? Oder steckt etwas ganz anderes hinter den Taten? Ronda begibt sich bei ihren eigenwilligen Ermittlungen in eine sehr brenzlige Situation...

Am Beginn des Buches hatten die verschiedenen Erzählstränge aus Gegenwart und Vergangenheit für mich noch keinen gemeinsamen Nenner. Das hat sich aber ganz langsam angenähert und schlussendlich ergibt sich aus den drei Geschichten ein großes absolut schlüssiges Ganzes. Spannung baut sich von Anfang an auf und die Cliffhanger am Schluss eines Kapitels stacheln zum Weiterlesen an. Gerade das Zusammenspiel zwischen Vergangenheit und Neuzeit hat mir sehr gut gefallen und ich habe bis zum Schluss mit und um Geofin gebangt.

Einzig, dass das Thema Windkraft nur sehr kurz gestreift wird, wäre hier vielleicht ein kleiner Minuspunkt. Mich persönlich hat das, dank der famosen Gesamtgeschichte absolut nicht gestört.

Die verschiedenen Personen sind mit ihren positiven und manchmal auch negativen Eigenschaften sehr gut gezeichnet und für mich vorstellbar. Lesen lässt sich die ganze Geschichte leicht und flüssig.

Fazit:  Ein sehr gut geschriebener Kriminalroman mit einem gewissen Stuttgarter Flair, den ich sehr gerne gelesen habe.