Rezension

anders als erwartet

Infernale - Rhapsodie in Schwarz - Sophie Jordan

Infernale - Rhapsodie in Schwarz
von Sophie Jordan

Bewertet mit 3.5 Sternen

Infernale – Rhapsodie in Schwarz ist offiziell die Fortsetzung von Infernale. Aber gerade das sollte man sich nicht unbedingt erwarten – eine Fortsetzung der Geschichte, wie sie aus dem ersten Band bekannt ist. Ja, es gibt natürlich immer noch Davy, das Mädchen mit dem angeblichen Mördergen. Und ja, die Story geht fast nahtlos weiter, wo sie aufgehört hat. Davy auf der Flucht. Aber nichts bleibt so, wie es ist und der Leser muss sich auf etwas Neues einstellen und dazu gehört unter anderem auch, dass neue Protagonisten auftauchen und eine neue Liebesgeschichte erzählt wird, bei der die alten Darsteller dann weitgehend überflüssig werden.

Was mir gefallen hat: Sophie Jordan kann einfach ziemlich spannend erzählen. Sie trifft einen Ton, der junge Leute anspricht aber auch „ältere“ Leser fesseln kann. Außerdem wagt sie es, der Geschichte um Davy eine ganz andere Richtung und einen neuen Ton zu geben, den man so nicht erwartet hat und der Abwechslung und Überraschung verspricht. Und sie gibt Davy jede Menge Raum für Zweifel und Entwicklung.

Was mir nicht so gefallen hat: Dass eben gerade die liebgewonnenen Darsteller so schnöde abserviert werden. Dass das Gewicht für meinen Geschmack phasenweise zu sehr auf der Gefühlsduselei liegt und dass Davy ständig fast getötet wird. Dass die Dystophie in den Hintergrund tritt und der fanatische Umbruch der Gesellschaft nur noch am Rande Erwähnung findet obwohl doch Davy und ihre neuen Freunde gerade den vehement bekämpfen.

Fazit: Ganz kommt der zweite Band nicht an den ersten heran. Man muss sich auf den Bruch im Buch einlassen und vielleicht sogar so weit gehen, den ersten Teil ganz zu verdrängen. Dann ist es ein interessantes Jugendbuch. Am Ende wurde die Story ziemlich schnell  zu einem Ende gebracht und diesmal bin ich es zufrieden und brauche keine Fortsetzung. 3,5 Sterne auf 4 aufgerundet – gerade eben so.