Rezension

Aneinandergereihte Klischees

Landeierforschung - Karin Spieker

Landeierforschung
von Karin Spieker

Bewertet mit 2 Sternen

 

Der Klappentext sagt genug zum Buchinhalt: Die 40-jährige Anne gerät eher zufällig mit ihrem unkonventionellen Cousin Mike in das 300-Seelen-Nest Eisheim. Dort lernt sie nicht nur, dass es auf dem Land mehr zu entdecken gibt als Kühe und Schützenfeste, sie entdeckt auch, dass sie sich auf dem Rücken eines Pferdes erstaunlich gut fühlt. Außerdem trifft sie den attraktiven Reitlehrer Ben, der zwar ihre schlechtesten Eigenschaften zum Vorschein bringt, aber komischerweise trotzdem genau das zu sein scheint, was Anne braucht.

 

Aufgrund von Buchtitel und Cover bin ich von einer humorigen Story ausgegangen, von spritzigen Dialogen und von so mancher zum Lachen reizenden komischen Situation. Tja, leider lag ich völlig falsch. Ich las eine langweilig vor sich hindümpelnde, vorhersehbare Geschichte, die an Oberflächlichkeit kaum mehr zu überbieten ist. Alle denkbaren Klischees werden reichlich bedient. Die Protagonisten allesamt verkörpern Klischees, Männer natürlich allem voran. Selbst Dekorationen, Blumenschmuck oder Lebensformen, ja sogar Pferde scheinen in diesem Buch nur der Verkörperung oder Verbildlichung eines bestimmten Klischees zu dienen. Noch schlimmer als diesen nichtigen Buchinhalt empfinde ich jedoch den Schreibstil. Eine uninspirierte Alltagssprache, mit Alltagswörtern gespickt, stellenweise sogar in einer abstoßenden Sprache formuliert („Ich hatte… auf den morgigen Tag geschissen.“) – nein, das zu lesen macht keinen Spaß, ist nicht romantisch, ist nicht vergnüglich, ist nur verlorene Lebenszeit. Schade.