Arbeitsurlaub mit Leiche auf Norderney
Bewertet mit 4 Sternen
Der Zusatz unter dem Buchtitel ordnet das Buch dem Genre Kriminalroman zu. Entsprechend den Definitionsmerkmalen, die einen Krimi ausmachen – es geht um ein Verbrechen, meist einen Mord, das den Leser in Spannung versetzen soll; eine Hauptperson übernimmt die Rolle des Ermittlers und dieser entdeckt häufig mit Zwischenfällen den Täter – handelt es sich vorliegend in der Tat um einen Kriminalroman. Denn Trixi Gellert unternimmt als eine Art Urlaubstesterin für einen Reiseführerverlag mehrere Dienstreisen auf die Insel Norderney. Dort wird eine Naturschützerin ermordet von ihr aufgefunden, ihr Yogalehrer mit einem Auto tödlich überfahren, der Planer eines Nachtclubs angeschossen und der Betreiber eines Campingplatzes verschwindet spurlos. Trixi selbst sieht sich einem Verfolger ausgesetzt. Ihr, oder besser gesagt ihren Vermietern aus ihrer Heimat Gütersloh und ihrer 15jährigen schlauen Nichte, gelingt die Auflösung der Fälle, die sich als völlig unerwartet erweist.
Echte Krimi-Fans sollten wissen, dass das eigentlich Fesselnde, was einen Krimi ausmacht, der Geschichte fehlt. Die Verbrechen werden mehr nebenbei und zufällig aufgeklärt. Es stehen mehr das chaotische private und berufliche Leben von Trixi im Vordergrund. Deshalb lässt sich die Geschichte vielleicht besser als Kriminalkomödie oder Unterhaltungsroman klassifizieren. Mich hat sie jedenfalls prächtig amüsiert. Die saloppe, heitere Schreibweise aus der Perspektive der recht liebenswerten Trixi bereitet vergnügliche, kurzweilige Lesestunden. Nebenbei erfährt der Leser das eine oder andere interessante Detail über die Nordseeinsel Norderney und die Heimatstadt Gütersloh der Autorin.
Es ist übrigens bereits ihr zweiter Trixi Gellert-Roman. Den Vorgängerband „Cheffe versenken“ muss man zum Verständnis dieses Buches aber nicht zuvor gelesen haben. Ich würde einen weiteren Fortsetzungsband gerne lesen.