Rezension

Lustig, aber kein Krimi

Alle Wege führen nach Morden - Christiane Güth

Alle Wege führen nach Morden
von Christiane Güth

Bewertet mit 4 Sternen

Trixi Gellert, 31 Jahre jung, hat sich in ihrem bisherigen Leben recht plan- und verantwortungslos durchgeschlagen. Ein Studium hat sie abgebrochen, danach ständig gejobbt und größtenteils von der Unterstützung durch ihre Eltern gelebt. Ärgerlicherweise haben die ihr aber den Geldhahn zugedreht, so dass sie nun gezwungen ist, eine bezahlte Arbeit anzunehmen.

Aufgrund einer tollen Idee für eine innovative Reiseführerreihe erhält sie dann auch eine Anstellung bei einem bekannten Verlag. Nur dumm, dass diese Idee gar nicht auf ihren eigenen Mist gewachsen ist, sondern von ihrer 15jährigen Lieblingsnichte entwickelt wurde, die sich damit eigentlich auf einen Praktikumsplatz bewerben wollte.

Trixi wird von dem Verlag nach Norderney geschickt, um dort vor Ort zu recherchieren. Leider lockt der Strandkorb mehr als die Arbeit und wenn man mit dem „übernatürlich gut aussehenden“ Sohn eines Hotelbesitzers ausgeht, kann man in der Zeit natürlich keine Erkundigungen einholen. Und dann findet sie auch noch eine ermordete Umweltschützerin…

Um es gleich zu sagen: Dieses Buch ist kein Krimi. Es gibt zwar mehr als eine Tote und es wird auch nach dem Täter gesucht, aber in der Hauptsache geht es um Trixi. Um eine Frau, wie sie chaotischer kaum sein kann. Normalerweise nerven mich solche Figuren, die ständig nur um sich selbst kreisen, sehr. Aber Trixi ist so dermaßen planlos, dass ich mit großem Vergnügen gelesen habe, wie sie zielsicher von einem Fettnapf in den nächsten springt. Und wie sie immer wieder in Situationen gerät, in denen sie ohne die ständige Hilfe der total sympathischen Nichte hoffnungslos aufgeschmissen wäre.

Ein nettes Buch für zwischendurch. Ideal für den Strandkorb, den Balkon oder – wie in meinem Fall – eine lange Bahnfahrt.