Rezension

Auch der dritte Paris Krimi von Mara Ferr hat mich überzeugt

Ponts de Paris - Mara Ferr

Ponts de Paris
von Mara Ferr

Marie, früher elegant und in den Kreisen der oberen Zehntausend unterwegs, lebt jetzt als Obdachlose in Paris. Ihre Runden durch Paris führt sie an den vielen Pariser Brücken vorbei.  Ihr Leben nimmt eine dramatische Wendung, als ihr der reiche Geschäftsmann Monsieur Mondieu ein Angebot unterbreitet, das sie nicht abschlagen kann, denn ansonsten sterben ihr Sohn und ihr Enkel. Sie soll die Hausdame seines exklusiven Bordells werden. Marie nimmt an, sie rechnet aber an jedem zweiten Donnerstag an dem sie für ihren Job abgeholt wird, dass sie nicht mehr lebend zurückkehren wird. Um ihre Tätigkeit zu ertragen, stehen ihr Claude und Lille zur Verfügung. Marie stürzt sich in Tagträume, um alles zu ertragen und fängt dann an, Pläne zu schmieden ..

Mara Ferr hat eine liebenswürdige Marie erschaffen, die angesichts ihres Elends immer noch Werte besitzt, sich nicht verkaufen lässt, und nichts Unrechtes tun möchte. Marie ist dem skrupellosen Geschäftsmann Monsieur Mondieu allerdings ausgeliefert. Sie muss seine Monologe ertragen und seinen Zynismus.

Dieser Paris Krimi besitzt diesen ganz bestimmten Pariser Flair und liest sich sehr leicht. Sprachlich bewegt sich auch der dritte Krimi von Mara Ferr auf höchstem Niveau. Besonders zu betonen ist, dass die Geschichte ohne großes Blutvergießen, ohne Gewaltdarstellungen und ohne genaue Schilderung von Missbrauch aller Art, der nur angedeutet wird, auskommt.

4,5/5 Sterne, absolute Leseempfehlung für diesen Krimi mit gut charakterisierten Protagonisten, der aber eher ruhig verläuft und der mich trotzdem gefesselt hat. Was ich diesmal allerdings etwas vermisst habe, ist der rabenschwarze Humor von Mara Ferr.