Rezension

Auf den Spuren der Klassiker - toll!

Die Buchwanderer - Britta Röder

Die Buchwanderer
von Britta Röder

Bewertet mit 5 Sternen

 Ron trifft in Verona eine unbekannte schöne Frau. Sie fasziniert ihn vom ersten Augenblick. Schnell wirft er alle Pläne über den Haufen und folgt ihr in eine Bibliothek. Doch als sie hinter den Regalen verschwindet und nicht mehr auftaucht und nur noch ein Buch aufgeschlagen auf dem Boden liegt, versteht er gar nichts mehr. Ron leiht sich das Buch aus und nimmt es mit nach Hause. Es ist Shakespeares "Romeo und Julia". Als er,neugierig geworden, anfängt zu lesen, wird er leibhaftig in die Geschichte hineingesogen und ist aktiv dabei. Doch nicht nur das, in der Geschichte trifft er auch die Unbekannte wieder.
Parallel gibt es auch noch Ron´s Cousin Magus, den stillen Zurückhaltenden, der sich in seine Hausbewohnerin Charlotte verliebt hat, sich aber nicht traut den ersten Schritt zu machen.

Britta Röder gelingt es auch den Leser mitzunehmen auf die Reisen in die Bücherwelt der Klassiker. Nicht nur "Romeo und Julia" warten darauf hier mitzuspielen, sondern auch Puschkins "Eugen Onegin" und zum Schluß Cervantes´"Don Quijote".

Ausdrucksstark und gekonnt formuliert, romantisch und unterhaltsam, informativ und berrührend besticht dieses Buch den Leser.
Mir hat vor allem gefallen, dass die Klassiker hier miterlebt werden. Bisher kannte ich bei  "Romeo und Julia" und "Don Quijote"  den groben Inhalt und "Eugen Onegin" sagte mir gar nichts. Doch durch "Die Buchwanderer" sind mir diese Geschichten näher gebracht worden, ohne zu langweilen, ohne zu überfordern.

Am Besten haben mir aber die vielen Gedankenspiele und philosphischen Ansätze über das Leben, das Schicksal und die Vorbestimmung gefallen.
Ein Beispiel ?
"Das Leben folgte keinen verlässlichen Regeln. Alles war vorstellbar. Nichts vorhersagbar. Diese Lebenslektion hatte ihm Cervantes gerade überaus deutlich gezeigt." (S. 158)
"Sie hatten erkannt, dass sie frei waren. Darin lag ihre große Chance, aber auch ihre große Bedrohung. Denn die Freiheit zwang sie zur Wahl. Sie waren gezwungen weiterzugehen, auch wenn sie nicht wussten wohin." (S. 132)

Ein  zauberhaftes Buch, wunderbar und gefühlvoll und mit einem überraschenden Ende!!! Klare Leseempfehlung!

Kommentare

DinDin kommentierte am 20. Juli 2014 um 09:46

Uuuh dank deiner Rezi bin ich sehr neugierig auf das Buch. Ist schon auf meine Wunschliste gelandet :D

Du sprichst von Romantik und gefühlvollen Passagen. Da ich Dreiecksgeschichten-müde bin würd ich gern wissen, ob eine vorkommt?

vielleser18 kommentierte am 03. August 2014 um 08:52

Nein, keine Dreiecksgeschichte ! Vielmehr sind es Magnus und Ron die, verwickelt in diese Geschichte, jeweils auf ihre Art ihr Glück suchen !