Rezension

Authentisch und glaubhaft

Das Marterl -

Das Marterl
von Johannes Laubmeier

Bewertet mit 5 Sternen

Authentisch und glaubhaft

Dem Autor gelingt es, authentisch und glaubhaft seine Rückkehr in seine niederbayerische Heimatstadt zu beschreiben, die er aufsucht, um sich mit dem zehn Jahre zurückliegenden Unfalltod seines Vaters zu beschäftigen und zu verarbeiten. Dabei kommt er seinem Vater näher und das bayerische Kleinstadtleben wird dabei sehr treffend beschrieben. Ich konnte gut nachvollziehen, wie bestimmte Feste oder Rituale an den Verstorbenen erinnern. Auch das eigenartige Gefühl, das bei einer Rückkehr an einen Ort auftritt, den man vor langer Zeit einmal gut gekannt hat, wird eindringlich beschrieben. Die Mischung aus Rückblenden und aktuellem Geschehen finde ich gelungen, ebenso wie kleine Anekdoten, z. B. das Eintauchen in die Hobbies des Vaters. Der Schreibstil ist angenehm und mit einigen englischen Zitaten gespickt. Es ist kein trauriges Buch, sondern streckenweise recht humorvoll und zeigt, dass Trauer und Erinnerung kein Ablaufdatum haben.