Rezension

Authentisch und spannend

Schloss Liebenberg. Hinter dem falschen Glanz. -

Schloss Liebenberg. Hinter dem falschen Glanz.
von Hanna Caspian

Bewertet mit 5 Sternen

Ereignisreiche Fortsetzung.

Inhalt:
Die anfängliche Euphorie, die Adelheid bei Antritt ihrer Stellung auf Schloss Liebenberg empfunden hat, ist verschwunden. Nach einer schweren Enttäuschung kreisen ihre Gedanken nur noch um Rache. Da findet sie beim morgendlichen Reinigen der Kamine einen Brief, der offensichtlich verbrannt werden sollte. Der Inhalt ist prisant. Adelheid nimmt ihn an sich. Man weiß ja nie wofür man ihn noch gebrauchen kann. Dann, eines Tages, wird sie von einem Unbekannten auf dem Heimweg von ihrer Familie zum Schloss angesprochen. Er bietet ihr viel Geld für Informationen zu ihren Herrschaften. Geld, welches sie gut zur Unterstützung ihrer Familie gebrauchen könnte. Denn die lebt in ärmlichsten Verhältnissen. Wird Adelheid dem Drängen des Unbekannten nachgeben? Die Verlockung ist schon sehr groß.......

Leseeindruck:
"Schloss Liebenberg - Hinter dem falschen Glanz" ist Band 2 der gleichnamigen Reihe. Man sollte unbedingt erst den Vorgänger gelesen haben, denn die Ereignisse bauen sich darauf auf. Anfangs hatte ich bedenken, dass ich Schwierigkeiten bekomme, um wieder in die Geschichte zu finden. Beruhigend war für mich deshalb das Personenregister gleich zu Beginn. Doch meine Skepsis war unbegründet. Schon mit den ersten Zeilen war ich mittendrin. Geschickt hat die Autorin immer wieder Informationen einfließen lassen und siehe da, nach und nach kam bei mir die Erinnerung an Band 1 zurück. Während in diesem noch die Figuren eingeführt wurden und es eher längere Zeit gemächlich zuging, ist Band 2 ziemlich ereignisreich. Gespannt habe ich an den Zeilen gehangen, nebenbei einiges zur deutschen Geschichte erfahrenen und meine Gefühle sind Achterbahn gefahren. Authentisch wird die damalige Zeit dargestellt. Es war für mich als wäre ich dabei. Vor allem das Elend in dem Adelheids Familie lebt, hat mich mitgenommen und mir vor Augen geführt wie gut wir es doch haben. Was heute selbstverständlich ist, war es damals keinesfalls.

Fazit:
"Schloss Liebenberg - Hinter dem falschen Glanz" ist komplett aus Sicht der Dienstboten geschrieben. Man erlebt nicht nur deren harte Arbeit, sondern auch die vielen Ungerechtigkeiten, denen sie damals ausgesetzt waren. Das ist aber noch lange nicht alles, denn hinter den Kulissen gibt es auch viele Intrigen und Streitereien. Eingebettet ist das ganze in die Eulenburg-Affäre, die das deutsche Kaiserreich des 20. Jahrhunderts erschüttert hat. Ich hatte spannende und manchmal auch atemlose Lesestunden. Gerne empfehle ich diesen historischen Roman weiter und freue mich jetzt schon auf das Finale. Denn einige Fragen bleiben offen. Die Neugierde ist bei mir also geweckt.