Rezension

Bad Ass Prinzessinnen

Die Prinzessinnen: Fünf gegen die Finsternis -

Die Prinzessinnen: Fünf gegen die Finsternis
von Christian Endres

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nachdem Prinzessin Narvila entführt wurde, wird sie von vier Söldnerinnen befreit, die sich "die Prinzessinnen" nennen. Sie sind tough, mutig, knallhart und lassen sich nichts gefallen, ausserdem kämpft jede einzelne besser als irgendein anderer. Narvila hat die Nase voll davon, entführt zu werden oder irgendwann einen Trottel heiraten zu müssen, um ihrem Reich zu dienen. Kurzerhand beschließt sie, den Prinzessinnen zu folgen, doch was zunächst wie ein Abenteuer für sie erscheint, stellt sich als die Herausforderung ihres Lebens heraus.
Ich muss gestehen, dass ich ein kleines bisschen Zeit brauchte, um in die Geschichte zu finden, denn sowohl die Story als auch der Schreibstil sind aussergewöhnlich. Endes schreibt in der Gegenwart und dabei benutzt er kein Wort zuviel. Doch schon nach kurzer Zeit war ich völlig von dieser Geschichte gefesselt.
Die Storyline ist geradlinig und man rauscht von einem Kampf zum nächsten und ein Abenteuer scheint heftiger als das nächste. Man muss bedenken, dass es Grimdark Fantasy ist und dementsprechend ist die Sprache derb und das Geschehen blutig. Alle grausigen Fantasygestalten, die man kennt, aber auch neue Gestalten tauchen hier auf. Es werden Köpfe rollen und weitere Körperteile fliegen, also eher nichts für zartbesaitete Leser, doch mir hat das absolut Spaß gemacht.
Zwischen den Kapiteln in der Gegenwart gibt es Kapitel als Rückblenden, in denen man mehr über die Leben der einzelnen Prinzessinnen erfährt, warum sie Söldnerinnen wurden und letztlich auch, wie sie zusammenfinden.
Gerade diese Rückblenden geben der actionreichen Story auch noch einen gewissen Tiefgang.
Was soll ich sagen?! Ich liebe die Prinzessinnen und zwar jede einzelne, denn so unterschiedlich wie sie kämpfen und welche Waffen sie tragen, so unterschiedlich sind ihre Charaktere.
In der Gegenwart steht Prinzessin Narvila im Vordergrund und man erfährt hautnah, wie schwer es wirklich ist, alles aufzugeben und hinter sich zu lassen. Ihre Entwicklung war absolut stark und vor allem glaubwürdig. Sie lernt, meist langsamer als ihr lieb ist und hat auch mit sich selbst und ihrer Entscheidung, das heimatliche Schloss zu verlassen, ordentlich zu kämpfen. Doch sie ist stärker als sie selbst glaubt.
Auch die anderen vier Ladys sind klasse, unterschiedlicher geht kaum und doch halten sie zusammen und stehen füreinander ein.
Neben diesen Prinzessinnen gibt es viele weitere Charaktere, die in erster Linie für die Storyline und deren voranschreiten wichtig sind, aber zum größten Teil Nebensache bleiben, was hier aber absolut passt.
Das Worldbuilding ist eine mittelalterlich angehauchte Welt voller düsterer Gestalten und die Monster gibt es in jeder Form, auch menschliche Monster haben ihren Raum.
Wer Spannung und Action mag und auch vor derber Sprache, die hier absolut sein muss, nicht zurückschreckt, kommt hier zu vollem Genuss. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.