Rezension

beängstigende Utopie

Schwabendoomsday - Sven Schmidt

Schwabendoomsday
von Sven Schmidt

Bewertet mit 4 Sternen

Es lebe die Freiheit !
Der 2. Band von Schwabendoomsday nimmt die Handlung da auf, wo der 1. Band geendet hat. Um die Geschichte richtig zu verstehen, empfiehlt es sich, den 1. Teil gelesen zu haben.
Maximilian hat sein Ziel erreicht. Er ist Kaiser von Deutschland. Demokratische Werte und Spielregeln sind außer Kraft gesetzt. Es gibt wieder eine Drei-Klassen-Gesellschaft. An der Spitze steht der Kaiser und der Adel als herrschende Klasse. Um die Adelsschicht neu zu schaffen, bedient sich Max einer genialen Idee. Alle Einwohner mit adligem Nachnamen wie z.B. Graf werden zu Adligen erklärt. Dann gibt es die Kaiserbürger bestehend aus den übrigen deutschen Einwohnern. Der Rest sind Anwärter, die sich die Kaiserbürgereigenschaft erst verdienen müssen und bis dahin rechtlos sind. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Sabine Graf, die auf Grund ihres Nachnamens plötzlich zur privilegierten Schicht gehört.. Der Rest ihrer Familie sind Kaiserbürger. So erlebt Sabine hautnah mit, wie die Kluft zwischen den Gesellschaftsschichten immer größer wird und die untere Schicht der Willkür des Adels und sie selbst der des Kaisers ausgeliefert ist. Sie sieht als einzigen Ausweg den Tod des Kaisers.
Mehr möchte ich über den Inhalt nicht verraten, weil sonst die Spannung weg wäre.
Die Schilderung der Lebensumstände in der neuen Ordnung sind sehr bedrückend. Zeitweise fühlt man sich an Berichte aus dem Dritten Reich erinnert. Man kann die Wut und Hilflosigkeit von Sabine gut nachempfinden.
Dem Autor war es wichtig zu zeigen, dass ein Leben ohne Freiheit nur in Unterdrückung und Tod enden kann. Und dass es sich lohnt für die Freiheit zu kämpfen, damit alle in Frieden und Würde leben können. Dies ist ihm sehr eindringlich gelungen.
Am Ende ist man froh, in einer Demokratie zu leben.
Mir hat das Buch gut gefallen. Die Person der Sabine Graf ist realistisch dargestellt. In der einen oder anderen Äußerung und Verhaltensweise kann man sich durchaus auch selbst wiederfinden.
Dies macht deutlich, wie sehr die Demokratie unseres Schutzes bedarf, Beispiele, dafür dass man wachsam sein muss, sind heute leider wieder viele zu sehen.
durchaus auch selbst wiederfinden.
Dies macht deutlich, wie sehr die Demokratie unseres Schutzes bedarf, Beispiele, dafür dass man wachsam sein muss, sind heute leider wieder viele zu sehen.