Rezension

Bei weitem nicht der beste Fitzek!

Das Kind - Sebastian Fitzek

Das Kind
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Das Kind" war Sebastian Fitzeks dritter Psychothriller und auch der dritte, den ich nun von ihm gelesen habe. Ich konnte eigentlich schon nach dem ersten Buch, welches ich von ihm gelesen habe (die Therapie) sagen, dass ich alle seine Bücher lesen möchte. Sein Schreibstil sagt mir sehr zu. Fitzek-Bücher kann ich in einem Rutsch durchlesen, wie man so schön sagt. Die ersten beiden Bücher von ihm habe ich jeweils an einem Tag verschlungen, für "das Kind" brauchte ich gerade mal zwei. 
Sebastian Fitzek ist mein absoluter Lieblingsautor in diesem Genre. Als ich von ihm hörte war ich erst skeptisch: ein deutscher Autor der sein Werk genauso gut machte wie ein englischer, bzw. amerikanischer? 
Nun, ich ließ mich darauf ein und wurde nicht enttäuscht. 
Auch bei diesem Buch habe ich mich drauf eingelassen, wieder einmal von Sebastian Fitzek in die Irre führen zu lassen. 
Neben dem Protagonisten Robert Stern, der auffallend oft nur bei seinem Nachnamen benannt wurde, waren die wichtigsten Figuren Simon Sachs, ein kleiner Junge mit einem Hirntumor, Carina, die Krankenschwester und Freundin von Stern, sowie Kommissar Engler, dem Stern schon lange ein Dorn im Auge war, weil er seine Klienten sehr oft vor der Inhaftierung bewahren konnte. 
Natürlich kamen noch viele andere Namen vor, die auch eine wichtige Rolle in der Geschichte hatten. Sebastian Fitzek versteht es, ein Buch nicht mit Personen zu überfüllen und somit ein einziges Chaos zu veranstalten. 
Zuerst lag der Schwerpunkt der Geschichte auf dem Thema Reinkarnation, also ein Leben, nach dem Leben oder auch "Seelenwanderung". Ein ziemlich interessantes Thema, da es die Geister scheidet. Natürlich kam das Leiden von Simon auch nicht zu kurz. Zu guterletzt war der Schwerpunkt der Kinderhandel, bzw. die Kinderpornografie. Ein sehr provokantes Thema, wodurch die beschriebenen Figuren, die damit zu tun hatten, keine Sympathie bei mir wecken konnten.
Die Charaktere wurden alle samt liebevoll ausgearbeitet und gewannen somit an Tiefe. Für Stern hatte ich anfangs etwas Probleme aber diese haben sich dann auch recht bald wieder gelegt, nachdem man seine Gedanken mitbekam. 
Auch das Cover ist gut gelungen. Der kleine Kinderschatten auf einer Brücke in der Dämmerung. Düster und passend zur Geschichte. 
Wie sonst auch hat der Autor es geschafft, mich an der Nase herumzuführen und meine Ahnungen zum Schluss über Bord zu werfen. 
Allerdings hat mir "das Kind" aus unerklärlichen Gründen nicht so gut gefallen wie "die Therapie" und "der Seelenbrecher". Allerdings - und ich muss sagen, Sebastian Fitzek ist wirklich der einzige Autor der es schafft - kam ich wieder nicht drum rum auch seine Danksagungen zu lesen. :-) 
Und das tue ich mir sonst wirklich nie an, aber die von Fitzek bringen mich doch immer wieder zum Schmunzeln. 
"Das Kind" ist ein tolles Buch für (Psycho-)Thrillerfans und ich kann nur jedem ans Herz legen, der auch wie ich anfangs skeptisch gegenüber deutschen Thrillerautoren ist, einen Fitzek zu lesen. 
Ich möchte wirklich jedes Buch von ihm lesen und danke der lieben Silke für die Empfehlung, sodass ich gar nicht anders konnte als einen Fitzek zu lesen. 
Daher vergebe ich für diesen Psychothriller mit seinen vielen bösen Szenen trotzdem 3,5 von 5 möglichen Büchern. Viel Spaß beim lesen!