Rezension

bereitet auf das große Finale vor

Die Zeitlos-Trilogie 02: Wellen der Zeit - Sandra Regnier

Die Zeitlos-Trilogie 02: Wellen der Zeit
von Sandra Regnier

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Oh!" Jetzt wirkte sie ernsthaft besorgt. "Colins Gehirn ist erschüttert? Ist er noch im Besitz seines Augenlichts? Weiss er noch, wer ich bin?" (Elizabeth)

Die 17-jährige Meredith hat es nicht leicht, ausgerechnet sie soll dazu auserkoren sein die Welt zu retten??? Das kann einem schonmal ein wenig Sorgen bereiten, wo doch eigentlich ihr bester Freund Colin derjenige mit den Fähigkeiten und Visionen ist. Und der fehlt ihr grad ungemein. Mit ihm konnte Mere immer über alles (naja, fast alles) reden, aber seit dem Vorfall auf dem Festival, hält sein Vater ihn mit aller Gewalt von ihr fern. Zum Glück ist Brandon da, der Mere in dieser Zeit mehr oder weniger hilfreich zur Seite steht - dafür aber gleichzeitig auch ihre Gefühle ganz schön Achterbahn fahren lässt. Sie wird einfach nicht schlau aus ihm...
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Zugegeben, man merkt schon ein wenig, dass dieser Band das Mittelstück einer Triologie ist. Antworten und Erkenntnisse sind bislang noch ein wenig spärlich gesäht, aber ist er deswegen schlechter oder gar langweilig? Nee, keineswegs.
Sandra Regnier nimmt Anlauf auf das große Finale und Ihr Schreibstil, gepaart mit dem mittlerweile bekanntem Humor, zieht einen mit Schwung durch dieses Buch.

Da die Geschichte direkt an den ersten Band anknüpft, ist man gleich mitten im Geschehen; der Entführung Mere`s durch Chromwell und einer, sagen wir mal, etwas unkonventionellen Rettungsaktion. Zudem gibt es zu Beginn eine kurze, knackige Zusammenfassung.

Und auch, wenn ich vorher geschrieben habe, dass Antworten und Erkenntnisse noch ein wenig auf sich warten lassen, gibt es dennoch so Einige; wir erfahren z.B. was Mere ist ~ nicht, was das bedeutet, aber was sie ist und es gibt einige überraschende Entwicklungen.

Was mir besonders gut gefallen hat, sind diverse Rückblenden in die Zeit von Chromwell, Brandon und Elizabeth. Letztere ist ja tatsächlich ein Reizthema und größtenteils ungeliebt, auch von den Lesern ~ aber mir gefallen ihre Auftritte. Diese Mischung aus der ihr eigenen Arroganz, zusammen mit ihrer Naivität und Tollpatschigkeit, lässt mich jedes Mal wieder grinsen. Sie bringt Pep, um nicht zu sagen Feuer, in so manche Situation. Und manchmal wünscht man sich, Mere würde sich da eine Scheibe von abschneiden. Sie geht die Dinge momentan eher langsam an, fast als fürchte sie sich vor dem was dabei herauskommen könnte.

Ja, man kann schon sagen, Sandra Regnier hat ein Händchen für ihre Charaktere. Brandon, immer noch der absolute Frauenheld und genauso undurchschaubar wie eh und je....(irgendwas verbirgt der doch...) und trotzdem gefällt er mir als Person. Und auch Colin, der ja das absolute Gegenstück zu ihm ist, stempelt man nicht als "Weichei" ab, sondern als durchweg sympathisch.

Fazit: Das Witzige an dem Buch ist, man hat manchmal das Gefühl es passiert nichts, denkt, es geht nicht voran und ist irritiert, dass es trotzdem grad so unheimlich spannend ist.... Tja, die Lösung dafür ist recht einfach: Es geschieht eigentlich schon eine ganze Menge, nur man bekommt halt noch nicht die Antworten, nach denen man so sehr lechzt ;) Was kann ein Mittelteil besser machen, als den Leser mit jeder Menge Fragen und Spannung auf das große Finale zurückzulassen?