Rezension

Berührend...

Heller als ein Stern - Celia Bryce

Heller als ein Stern
von Celia Bryce

Bewertet mit 4 Sternen

Megan hat Krebs. Andere Mädchen in ihrem Alter träumen von Jungs und machen sich Gedanken um ihr Make-Up und Kleidung. Megan hingegen muss, mit ihren dreizehn Jahren, aufgrund eines Gehirntumors eine Chemotherapie und schier endlose Krankenhausaufenthalte über sich ergehen lassen. Getrennt von ihren Freunden und Familie und wie sie bald merken muss auch enttäuscht über die wenige Aufmerksamkeit, die sie trotz ihrer schlimmen Situation, bekommt, fühlt sie sich auch kränker. Und allein.

 

Die anderen Kinder auf der Station sind eben wirklich nur das - Kinder. Babys. Kleinkinder, Grundschüler: Niemanden in Megans Alter. Bis auf Jackson. 

Jackson ist ebenfalls krank, ist das Prozedere aber mittlerweile schon gewöhnt. Er hält die Schwestern und Ärzte mit Streichen auf Trab, genauso wie er manchmal unauffindbar ist. Er sucht in allem einen gewissen Nervenkitzel, der ihm Abwechslung bringt und zeigt, dass er noch leben kann.

 

Megan ärgert sich erst über ihn, doch dann nähern sie sich langsam an und sie merkt, dass er nicht nur ein guter Freund geworden ist, sondern auch in ihrem Herzen einen großen Platz einnimmt.

 

Doch haben Freundschaften und Liebe einen Sinn und eine Zukunft, wenn man täglich vor Augen geführt bekommt, dass jeder, der unter Krebs leidenden Kinder der Station, sterben könnte?

 

 

Celia Bryce hat mich zu Tränen gerührt. Einfach und doch gefühlvoll, hat die zarte Geschichte um die junge und doch tragische Liebe von Megan und Jackson, mich direkt ins Herz getroffen.

 

Der Schreibstil der Autorin ist locker, jugendlich und einfach gehalten, sodass es vom Verständnis her bestens für junge Leser geeignet ist. Aber auch die etwas "ältere" Generation, der ich mich mal anschließe, kann begeistert davon sein.

 

Im Nachhinein muss ich auch dem Verlag ein großes Lob aussprechen, da das Cover wirklich sehr treffend ist und perfekt zum Buchinhalt passt.

 

Die Charaktere sind zu Beginn sehr einfach gehalten, werden aber mehr und mehr tiefgründiger.

Megan wirkt zuerst auch sehr kratzbürstig, aber ehrlich - wer wäre das nicht, wenn man gerade die Diagnose Krebs erhalten hat. Auch wenn einem die Ärzte versichern, dass man alles in den Griff bekommt, wer stellt den nicht sein ganzes Leben und seine eigene Geschichte auf die Probe und in Frage?

In dem Alter von dreizehn Jahren mit dem Thema Tod konfrontiert zu werden, ist schon hart, aber dann auch noch sich mit dem eigenen Tod auseinander zu setzen, stelle ich mir enorm schwierig vor.

 

Jackson hingegen lebt jeden Tag mit Elan und Spaß. Er hält sich an keine Regeln, spielt Streiche und bringt andere zum Lachen. Megan gefällt ihm aufgrund ihrer zurückweisenden Art noch mehr, weil er sie erobern und aufmuntern möchte. Er warnt sie vor der Enttäuschung, die Freundschaften vor der Krankheit beinhalten.

 

Eigentlich zwei gegensätzliche Charaktere, die scheinbar nichts gemeinsam haben, außer dass sie den Tod vor Augen haben - und den Kampf ums Überleben.

 

Absolute Leseempfehlung meinerseits für alle, die gefühlvolle, lebensbejahende und emotionale Geschichten mögen.