Rezension

Berührende Geschichte, aber viel zu pathetisch erzählt

Immer montags beste Freunde - Laura Schroff, Alex Tresniowski

Immer montags beste Freunde
von Laura Schroff Alex Tresniowski

Bewertet mit 3 Sternen

Laura Schroff, New Yorkerin, tut in den 80er Jahren etwas Ungewöhnliches: Sie läuft nicht an dem bettelnden Jungen vorbei, sondern geht mit ihm zu MacDonalds. Aus der Zufallsbegegnung wird eine tiefe Freundschaft, die dem sozial schwachen Maurice hilft, seinen Weg zu finden.

Eine sicherlich berührende Geschichte. Allerdings so pathetisch erzählt, dass es für mich teilweise zu viel des Guten war. Amerikaner scheinen ja zur Schwarz-Weiß-Malerei zu neigen und hier war eben auch der absolute Gutmensch am Werk und es profitierte der rundum sympathische, trotz der schweren Situation nahezu fehlerlose Junge aus schwierigen Verhältnissen. Eine etwas differenziertere Darstellung hätte auf mich authentischer gewirkt und so konnte ich leider durch das ganze Buch weg keine richtige Sympathie aufbauen.

Dazu kam, dass ich etwas verwirrt war von der Erzählstruktur des Buches. Es kam öfters vor, dass Ereignisse geschildert wurden, die zeitlich überhaupt nicht in den Zusammenhang zu passen schienen. Ein paar Seiten später wurde dann erwähnt, dass es um eine Begebenheit ein paar Jahre früher/später geht. Diese zeitlichen Sprünge hin und her (gegen Ende des Buches wurde das mehr, am Anfang ging es eigentlich) haben mir das Lesen schwerer gemacht und ich musste immer wieder stoppen und es gedanklich erstmal zwischen die bereits gelesenen Ereignisse einordnen. Das hat mir nicht gefallen.

Die Geschichte dieser Freundschaft ist auf jeden Fall lesenswert und man fängt auch durchaus an, seine eigenen Charakterzüge und  moralischen Einstellungen zu hinterfragen. Aber das Buch hätte aus meiner Sicht viel besser erzählt werden können.