Rezension

Besserer Schlaf durch Selbstgesprächsritual

Bettgeflüster für die Seele -

Bettgeflüster für die Seele
von Kristen Helmstetter

Bewertet mit 4 Sternen

Sich selbst in einen guten Schlaf zu quatschen, macht definitiv Sinn.

Selbstgespräche sind doch irgendwie komisch. Ja, das kann man so als einhellige und mehrheitliche Meinung hinstellen. Doch dieses Buch räumt damit auf. Es verleitet dabei keinesfalls dazu, den ganzen Tag auf sich selbst einzureden. Vielmehr zeigt es die Vorteile des kleinen Selbstgesprächs vor dem Einschlafen.

Besser schlafen wollen und am Morgen erholter zu sein, wäre doch wunderbar. Mit dieser Einstellung bin ich an das Buch herangegangen und habe mich gefreut, wie einfach es sein kann. Zunächst war ich etwas skeptisch, ob ich hier etwas lese, dass mehr aus dem Bereich Hokuspokus als aus der Wissenschaft kommt. Doch diese Bedenken konnte ich aufgrund der angeführten Studien und den hervorgebrachten Experteneinschätzungen schnell über Bord werfen. Denn Kirsten Helmstetter führt wissenschaftlich fundiert aus, was gut für unseren Schlaf ist und was ihn verschlechtert.

Zunächst wird erläutert was ein Selbstgespräch und ein Self-Pillow-Talk sind und welche Vorteile sie bieten. Dies wird angereichert mit weiteren sinnvollen Hinweisen für besseren Schlaf, die nicht alle grundlegend neu sind, die meisten Menschen aber dennoch nicht berücksichtigen, sodass es gut ist, sie in diesem Kontext zu weiderholen. Weiterführend wird beschrieben, wie wichtig Rituale für einen guten Schlaf sind und, wie man diese mit dem Self-Pillow-Talk verbinden kann.

Ich habe schon das ein oder andere Buch zur Psyche gelesen. Diese Art der Selbstgespräche hat mich an die Theorie von den inneren Ich-Zuständen erinnert und irgendwie macht es vor diesem Hintergrund noch mehr Sinn, diese Art von Selbstgesprächen zu führen. Denn spricht man so zu sich selbst vorm Einschlafen, dann spricht man als wohlwollendes Eltern-Ich zu sich und es erscheint logisch, dass wir dann besser schlafen. Schließlich schlafen auch Kinder besser, wenn ihnen die Eltern beruhigend vor dem Schlafengehen einflüstern, dass alles gut ist und sie am nächsten Tag viel Freude erleben werden. Warum sollte man sich dies nicht erhalten, selbst wenn die Eltern es nicht mehr für einen übernehmen, sondern man selbst.

Besonders die Beispieltexte im zweiten Teil des Buches und die praktische Anleitung haben mir gut gefallen. So kann man schnell starten und es direkt ausprobieren. Sicherlich muss man an den Beispieltexten mit der Zeit etwas Individualisierung vornehmen, damit sie die beste Kraft entwickeln können und sich für jeden einzelnen natürlich anfühlen. Doch sie erleichtern den Anfang, weil man sich selbst keine Ausrede auftischen kann à la ich muss erst noch einen Text schreiben, bevor ich loslegen kann.

Mir jedenfalls hat dieses Buch viele neue Impulse gegeben und ich habe das Schlafritual direkt ausprobiert und muss sagen, ich bin definitiv überzeugt!