Rezension

Beste Krimiunterhaltung

Gourmetkatz -

Gourmetkatz
von Kaspar Panizza

Bewertet mit 5 Sternen

In ihrem sechsten Kriminalfall bekommen es KHK Steinböck und Frau Merkel, seine gefräßige Katze, mit zwei Mordfällen zu tun, die zunächst nichts miteinander zu tun zu haben scheinen.

 

Zum einen entdeckt Sabine „Harry-Potter“ Husup, ihres Zeichens nervige Reporterin, auf ihren Urlaubsvideos eine Szene, auf der ein Mann über eine spanische Klippe gestoßen worden ist. Als wenig später ihre Freundin Putzi, ebenfalls Reporterin, verschwindet, wendet sie sich hilfesuchend an Steinböck. Der Mann auf dem Video kann als Johann Kerbel, Haubenkoch aus München, identifiziert werden.

 

Den zweiten Toten fischt Steinböcks Schulkollege Sokrates aus der Isar. Schnell steht fest, dass es sich um einen rumänischen Erntehelfer handelt, dem kurz vor seinem Tod, eine Niere und ein Stück seiner Leber entnommen worden ist. Ein Opfer der Organmafia?

 

Steinböck und sein Team sind wieder gefordert. Ilona ist inzwischen frisch gebackene Kommissarin und darf in Spanien recherchieren.

 

Meine Meinung:

 

Mit diesem Krimi ist es Autor Kaspar Panizza wieder gelungen, mich bestens zu unterhalten. Ich habe das Buch an einem Nachmittag gelesen.

 

Steinböcks Dialoge mit seiner Katze sind einfach herrlich! Zusätzlich wird das lang gehütete Geheimnis um Steinböcks Vornamen gelüftet. Nein, ich kann schweigen wie ein Grab und verrate sie nicht.

 

Doch neben aller Leichtigkeit durch die manchmal anstrengende Katze nimmt sich der Autor eines ernsten Themas an: dem illegalen Organhandel. Während in vielen Ländern Europas jede Person durch die sogenannte „Widerspruchslösung“ als potenzieller Organspender gilt, dürfen in Deutschland nur jenen Hirntoten Organe entnommen werden, die auch einen Organspendeausweis mit sich führen. Das führt zu einem eklatanten Missverhältnis zwischen Spendern und Empfängern und spielt der skrupellosen Organmafia in ihre Hände. Jeder, der genug Geld aufbringt, erhält das passende Organ, das zuvor „Freiwilligen“ unter dubiosen Umständen entnommen worden ist.

 

Nebenbei nimmt der Autor noch die Dekadenz der Gourmet-Köche aufs Korn, die unverschämt, Steaks vom Kobe-Rind verkochen, dessen Fleisch 600 Euro pro Kilo kostet. Eine Summe, von der so mancher leben muss.

 

Gut gefällt mir, dass sich die Charaktere weiter entwickeln dürfen. Emil spiel Rollstuhlbasketball, Ilona hat ihre Ausbildung zur Kommissarin mit Auszeichnung bestanden und mit der neuen Polizeipräsidentin Lotta scheint sich Steinböck gut zu verstehen. Selbst die harsche Tamara, Herrin über die Kantine, wird ein wenig umgänglicher.

 

Natürlich ist möglich, diesen Krimi solo zu lesen. Doch ich empfehle die Reihe bei Band eins („Saukatz“) zu beginnen, sonst brächte man sich um ein herrliches Lesevergnügen.

 

Fazit:

 

Ein Krimi, der mich bestens unterhalten hat und dem ich gerne sowohl eine Leseempfehlung als auch 5 Sterne gebe.