Rezension

Blutroter Schatten in München

Blutroter Schatten -

Blutroter Schatten
von Patricia Walter

Bewertet mit 3 Sternen

Die ersten 200 Seiten waren einfach zu langatmig. Dann gekonnte Wendung. Das Ende okay. Einiges vorhersehbar.

In München ereignen sich in kürzester Zeit mehrere Morde die sich in ihrer Brutalität steigern. Die Ermittler Nadine Herfurth und Frank Krüger haben keine Hinweise ausser einen Zettel der auf Thomas Rhode hinweist....ein Serienmörder der seit Jahren im Hochsicherheitstrakt sitzt. Er ist bereit zu helfen, wenn er mit seiner Tochter Sam sprechen darf.....

"Du hasst mich und willst mich nie wiedersehen. Aber du kannst mich nicht loswerden. Ich werde immer da sein. Ich bin dein dunkler Schatten." Nein, widersprach sie ihm in Gedanken. Der Schatten ist nicht dunkel. Er ist rot. Blutrot.(Seite 214)

Ich habe den ein oder anderen Psychothriller der Autorin schon gelesen und weiss dass sie spannend, düster und mit Wendungen spielt. Darum war ich auch hier sehr gespannt - dieser Psychothriller wird blutiger und brutaler. Das sollte man "mögen" und lesen wollen.

Der Schreibstil an sich ist super. Es ist nachvollziehbar, spannend, konnte mich auch abholen....aber das hat 200 Seiten gedauert.

Sam ist die Tochter von Thomas Rhode. Nach dem er schuldig gesprochen wurde hatte sie keinen Kontakt mehr....bis jetzt. Sam ist von den Ereignissen und Folgen gezeichnet, das hat die Autorin auch super umgesetzt. Es ist facetten- und gefühlsreich. Aber trotzdem war mir Sam zu blass, ich konnte sie nicht "packen" und wurde nicht ganz "warm" mit ihr.

Thomas Rhode hingegen war sehr interessant. Hier kommt man als Leser auch in den inneren Konflikt. Er ist ein Serienmörder aber gleichzeitig auch der Vater von Sam der sie liebt und sie regelmäßig sehen will. Dies bietet sich nun an. Sind Serienmörder alle kaltblütig und unberechenbar?

"Der Schlitzer" treibt sein Unwesen und ihn lernt man hier ebenso kennen. Auch dieser Protagonist war interessant im Aufbau und seinem "Werdegang" als Serienmörder.

Wie nun gesagt - ich habe gute 200 Seiten benötigt um in das Buch zu finden, erst ab da kam Spannung auf. Davor war es ein "hinplätschern" und zeitweise langatmig. Manche Sätze und Gedanken der Protagonisten kamen öfters vor was mich irgendwann nur noch genervt hat.

Ab der Hälfte hatte mich das Buch dann....und dann...war es spannend und wow bis zum Ende. Das Ende war dann fast zu "nett" und leider waren einige Handlungen auch vorhersehbar und trotz aufgebauter Spannung lag ich dann richtig.

Mich persönlich lässt dieser Psychothriller etwas zerrissen zurück da er im Grundsatz super angedacht war aber die Umsetzung dann hinkte. Die Psychothriller der Autorin möchte ich trotzdem empfehlen denn sie hat auf jeden Fall ein Händchen dafür. Dieser hier hat mich dann leider nicht so begeistern können.