Rezension

Die Sünden der Väter

Blutroter Schatten -

Blutroter Schatten
von Patricia Walter

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Serienmörder hält München in Atem. Der „Schlitzer“ tötet mehrere Menschen und hinterlässt eine Botschaft: „Mit den besten Empfehlungen von Thomas Rohde“. Rohde sitzt seit Jahren in Sicherheitsverwahrung, nachdem er mehrerer Morde überführt wurde. Er erklärt sich bereit, der Polizei bei den weiteren Ermittlungen zu helfen, aber nur unter der Bedingung, dass er Besuch von seiner Tochter haben darf. Die Polizei lässt sich auf seine Spielchen ein, doch Rohde verfolgt eigene Pläne.

Das Buch ist spannend und mir gefielen vor allem die Rückblenden in das Leben des aktuellen Serienmörders, weil hier anschaulich beschrieben ist, wie er sich von ersten Mordfantasien zum gewissenlosen Mörder entwickelt hat. Das ist schon mal das Positive. Negativ fiel mir von Anfang an die echt stümperhafte Arbeit der Polizei ein. Da sitzt ein gefährlicher Mörder in Sicherungsverwahrung, muss ständig Hände und Füße gefesselt haben und darf nur durch eine Abtrennung mit Besuchern reden, er darf keine Gegenstände überreicht bekommen und so weiter und so fort. Dann kommt die Polizei mit seiner Tochter daher, wirft nach und nach alle Sicherheitsbedenken gegen den Mann über Bord, denn schließlich wartet hinter der Tür ein Eingriffskommando der Polizei, also kann ja nix passieren … denkste! Nicht nur, dass dem Mann die Flucht gelingt, er bekommt dabei auch noch ein Messer in die Hand, dass einer seiner Wärter zum Selbstschutz in der Hosentasche spazieren führt … nur  gut, dass der Zugang zur Einrichtung mit einem Körperscanner gesichert ist, der noch auf den kleinsten Eisenanteil an Besuchern reagiert. Da verdreh ich echt die Augen.

Die Polizei stochert also permanent im Dunkeln herum, während das Töchterlein wieder kindliche Gefühle für „das Monster“ entwickelt, wie sie ihren Vater „liebevoll“ nennt. Am Ende kommt es, wie es kommen muss, die Polizei ist wie immer ahnungslos, das Töchterlein gerät in Gefahr, Psychopapa ist auf der Flucht und alle wundern sich, wie es dazu kommen konnte – alle außer mir, aber das nur am Rande.

Insgesamt fand ich die Story okay, spannend und gut geschrieben. Leider haben mich die ermittelnden Polizisten ständig zur Weißglut getrieben, so dass ich für diesen Roman nicht mehr als 3 Sterne geben kann.