Rezension

Boie, Kirsten - Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen

Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen - Kirsten Boie

Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen
von Kirsten Boie

Bewertet mit 4 Sternen

In diesem Buch sind vier Erzählungen versammelt, die ein gemeinsames Thema haben: das Leben der Kinder in Afrika: Armut, Lebenswidrigkeiten, Schicksalsschläge, unvorstellbare Zustände des alltägliches Leben...
In der Geschichten geht es um Kinder, die ihre Eltern verloren haben, Kinder, die sich um ihre Geschwister kümmern müssen, Kinder, die nicht wissen, was sie essen sollen... Bewegende Geschichten, die einen betroffen machen.

"Jabus Schuhe" ist meine Lieblingsgeschichte aus diesem Buch. Die hat mich zutiefst bewegt und angesprochen. Wenn man sich das Geschehene vor Augen führt, kann man wohl kaum kalt bleiben. Vor allem, was mich dabei gut gefallen hat, waren die  beschreibende, nüchtern klingende, leise Töne der Autorin, und dabei möchte man die Geschichten eher in die Welt hinaus schreien...
Ein Mädchen, das dafür sorgen muss, dass ihre Schwester neue Schuhe bekommt, damit sie wieder in die Schule gehen kann. Die kleine Lungile sucht Arbeit um neue Schuhe kaufen zu können, doch sie findet keine... Sie versucht selbst geflochtene Matten zu verkaufen, doch diese kauft keiner... Auch wenn sie noch so lange sucht - es gibt keine Arbeit für Kinder, doch letztendlich findet Lungile Arbeit.
Die Gedanken von Lungile als sie sich verkauft, die Nüchternheit dieser Berichte ist das was mich zutiefst bewegte. "Sie weiß jetzt, dass es in Matsapha Arbeit für Kinder gibt." ...

Ich muss gestehen, dass mir diese kurze Erzählungen emotional zugesetzt haben. Der nüchterne, emotionslose Ton traf in diesem Fall mehr, als wenn die Geschichte voller Gefühle erzähl worden wäre. Das Buch hat mich bewegt, nachdenklich und traurig zurück gelassen.