Rezension

Das „doppelte Lottchen“ als ost-west-deutsche Teilungsgeschichte – unterhaltsam und lehrreich zugleich

Der Palast -

Der Palast
von Rodica Doehnert

Nachdem mich Cover und Klappentext von „Der Palast“ sofort angesprochen haben, war ich sehr gespannt auf diesen besonderen „Roman zur Serie“ von Rodica Doehnert, der – wie zu vermuten war – als eine neue Interpretation des „Doppelten Lottchens“ zu lesen ist.

Der Einstieg in das Buch fiel mir aufgrund der gewählten Rahmenhandlung rund um das „Mädchen mit den Mauersteinen“, das auf einem langen Flug von Bangkok nach Berlin ihrer Sitznachbarin ihre Familiengeschichte offenbart, sehr leicht. Auch ich wollte gern mehr darüber erfahren, wie die Geschäftsidee, in Thailand bunte Mauersteine zu produzieren, mit Kindheitserinnerungen an den Friedrichstadtpalast wohl zusammenhängen könnten. Und so habe ich mich auf diese besondere Zeitreise nach Ost-Berlin im Jahre 1989 eingelassen und in diesem Zusammenhang auch viel Wissenswertes über das Leben in der DDR und den Friedrichstadtpalast erfahren.  

Besonders gut gefallen haben mir hierbei die kurzen Kapitel-Einleitungen, die immer wieder neugierig auf den Fortgang der Geschichte machten.

Vor der Lektüre war ich sehr gespannt, mit welcher Begründung Marlene Wenninger aus Bayern wohl an der Jubiläumsshow des 40. Jahrestages der DDR teilnehmen darf. Dass sie geschäftlich vor Ort war und sich der Faszination des Friedrichstadtpalastes nicht entziehen konnte, war für mich nachvollziehbar, sodass ich mich sehr gut auf diese so ganz andere Version des „Doppelten Lottchens“ einlassen konnte.

Insofern habe ich „Der Palast“ sehr gern gelesen und bin nun umso gespannter auf die Verfilmung. Da mir der leicht zu lesende Stil von Rodica Doehnert unheimlich gut gefallen hat und ich bisher auch die Verfilmungen von „Das Adlon“ und „Das Sacher“ nicht gesehen habe, wandern auch diese Romane zum Film auf meine Leseliste, weil ich mich durchgängig sehr gut unterhalten gefühlt habe!