Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Das einzig Gute war der Prolog

Unbändig - Courtney Collins

Unbändig
von Courtney Collins

Bewertet mit 2 Sternen

Der erste Satz:
Wer hat nicht schon einmal von Harry Houdini gehört?

Meine Meinung:
Inhalt
Jessie flieht vor den Konsequenzen der Tat, die sie begangen hat. Sie musste viel in ihrem Leben einstecken und sah in ihrer Handlung den einzigen Ausweg.
Fortan ist sie auf der Flucht und lernt auf ihrem Weg immer mehr Menschen kennen. Die Einen meinen es gut, die Anderen eher weniger. Irgendwann wird sogar ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt...
Jack Brown versucht sie zu finden, wird er es schaffen?

"Man muss niemanden tot auf ihren Spuren finden, um zu beweisen, dass es ihre Spuren waren.
Zitat aus "Unbändig"

Cover
Ich liebe dieses Cover! Als ich es gesehen habe, musste ich das Buch sogleich anfassen. Als ich schließlich auch noch den Klappentext gelesen hatte, war es klar, dass ich es haben musste. Die dunklen Töne geben viel von der Stimmung preis, die auch im Roman herrscht. Und die Umgebung zeigt einen Platz, der auch in der Geschichte vorkommt.

Bis dahin war Jessie nicht bewusst gewesen, dass jemand sterben oder sie verlassen könnte. Nachdem ihr Vater aber gesagt hatte, Mrs. Peel sei tot, fühlte sie sich wie aus dem Gleichgewicht gebracht. Als sei ihre eine Hälfte nur noch ein leerer Umriss und die andere gänzlich verschwunden.
Zitat aus "Unbändig"

Gesamt
"Unbändig" versprach mir so viel. Ich dachte an einen spannenden Roman, bei der eine verzeifelte Frau auf der Flucht ist. Gespannt wartete ich auf ein packendes Katz und Maus Spiel, welches meine Nerven strapazieren und mich die Seiten verschlingen lassen würde. Was ich bekam, war leider alles andere als das, was ich mir erhofft hatte.
Am Anfang lernen wir Jessie kennen. Ihre ersten Handlungen und auch, was sie vor der ersten Szene getan hat. Dies zu verfolgen fand ich noch äußerst interessant, sowie packend, aber schon nach wenigen Seiten ließ das Interesse an diesem Roman völlig nach. Es wollte sich bei mir weder eine Spannung einstellen, noch konnte ich mit den Protagonisten irgendwas anfangen. Sie waren allesamt so unfassbar blass, dass sie mir sogar irgendwann ziemlich egal wurden. Im Laufe der Geschichte erfährt man vieles aus Jessies Vergangenheit und wie sie an diesen Punkt gekommen ist, in der "Unbändig" spielt. Jedoch fand ich diese Rückblicke ebenfalls nicht so gelungen, denn sie geschahen einfach so, ohne irgendeinen Hinweis darauf. Es fühlte sich für mich wie eine abgehackte Erzählung an, ohne Farben, ohne lebende Charaktere, doch dafür mit ständigen Zeitsprüngen, die meinen Lesefluss wirklich sehr ins Stocken gebracht haben.
Zudem empfand ich die Art der Erzählung sehr unpassend. Es wird aus der Sicht einer Person erzählt, nun, ich möchte nicht zu viel verraten, allerdings dürfte diese Person weder eine Geschichte erzählen, noch überhaupt sprechen können. Wenn ich da jetzt zu sehr ins Detail gehe, spoiler ich und das möchte ich natürlich nicht.
Dadurch, das ständig Wörter wiederholt werden, hatte ich auch mit dem Schreibstil so meine Probleme.
Jack Brown, ein paar andere Wörter, Jack Brown, zwei andere Wörter, Jack Brown... So geht es die ganze Zeit, wenn die Sprache auf ihn kam. Wurde über Jack Brown geredet, dann so richtig. In jedem einzelnen Satz wurde sein vollständiger Name erwähnt, was ich mehr als anstrengend empfand. Zudem ist mir bis jetzt schleierhaft, warum er Jessie überhaupt gesucht hat und auch, was für ein Mensch er eigentlich ist. Bis auf die Tatsache, was er für eine Hautfarbe hat, und als was er arbeitet, habe ich rein gar nichts über ihn in Erfahrung bringen können.
Das Einzige, was ich wirklich gelungen an "Abgründig" finde, ist das Setting. Ich habe die Landschaft vor meinen Augen gehabt, sowie die einzelnen Gebäude vor mir gesehen. Leider war dies aber auch schon alles, was ich Positives zu berichten habe.

Fazit:
Positiv
Die ersten Seiten sind so spannend, wie der Klappentext vermuten lässt, allerdings nimmt diese Spannung anschließend von Seite zu Seite ab, bis sie schließlich in Nichts verschwindet.
Das Setting gefiel mir. Ich hatte die einzelnen Gebäude und Landschaften vor Augen.
Das Cover ist wunderschön.
Negativ 
Bis auf die ersten Seiten ist an diesem Buch einfach überhaupt nichts spannend.
Richtigen Bezug zu den Protagonisten konnte ich nicht aufbauen, weil sie mir viel zu seelenlos geblieben sind. Zwar erfährt man ein bisschen von ihnen, mir waren gerade diese Detail leider absolut unwichtig.
Bei dem wirklich guten Plot und dem vielversprechendem Klappentext hätte man sehr viel aus dieser Geschichte rausholen können. Leider blieb dies allerdings völlig auf der Strecke.
Mit dem Schreibstil konnte ich mich leider auch absolut nicht anfreunden. Es werden ständig Dinge wiederholt, was für mich ziemlich nervig war. Außerdem hat es mich gestört, dass nicht wirklich viel geredet wurde, was auf mich nicht gerade einen lebendigen Eindruck gemacht hat.
Das Ende hatte denselben Effekt für mich: Es war mir zu leblos und zu abrupt. 
Zudem verwirrte mich die Erzählweise ein bisschen. 
SPOILER!!!
Der Erzähler dürfte nämlich eigentlich gar nicht mehr am Leben sein und kann auch überhaupt noch nicht sprechen.
© www.mybooksparadise.de