Rezension

Das flüstern der Zeit

Die Zeitlos-Trilogie 01: Das Flüstern der Zeit
von Sandra Regnier

Über das Buch

Meredith ist ein ganz normaler Teenager und lebt mit ihrer Familie in der englischen Kleinstadt Lansbury. Sie hat gute Noten, gute Freunde, und schwärmt heimlich für Brandon, den Mädchenschwarm der Stadt. Doch als sie und ihr bester Freund Colin sich in einer stürmischen Gewitternacht bei einer Party küssen, ist plötzlich nichts mehr, wie es vorher war. Während Meredith noch versucht, sich ihrer eigenen Gefühle klar zu werden und ihr Leben weiter in geordneten Bahnen zu halten, zeigt sich schon bald, das in Lansbury mehr vorgeht, als zunächst gedacht. Und dann taucht ein neues Mädchen in der Stadt, und macht Colin schöne Augen.
„Das Flüstern der Zeit“ ist aus der Ich-Perspektive von Meredith geschrieben, uns so lernen wir sie schnell besser kennen. Trotzdem gelingt es Meredith dabei, vor ihren Freunden, aber auch vor ihren Lesern ein großes Geheimnis zu bewahren. Ihr eigenes ebenso wie das ihres besten Freundes Colin. Durch die Ich-Perspektive war man schnell geneigt, sich beim Lesen Meredith Sympathien anzuschließen, und so habe ich einige Personen sofort gemocht, während ich gegen andere eine ziemlich starke Abneigung entwickelt habe. Obwohl ich am Anfang zunächst etwas schleppend mit Meredith warm geworden bin, ist sie mir schließlich noch sehr ans Herz gewachsen. Besonders gut fand ich, das sie mal nicht eine langbeinige und wunderschöne Halbgöttin ist, die eigentlich zu schön für die Menschheit ist, sondern ein ganz normales Mädchen: Mittelgroß und mit schwarzen Haaren, die anstatt lang und wallend einfach mal in einem Pagenschnitt frisiert sind. Außerdem trägt sie eine große Brille. Das einzige was mich ein bisschen gestört hat, ist ihre wirklich übertriebene Tollpatschigkeit, mit der die arme wirklich gestraft ist. Ansonsten ist sie clever und ich mochte vor allem ihren Sarkasmus super gerne.
Meredith Clique mochte ich auch ganz gerne. Sie waren, angeführt von Colin sehr präsent, und jedem von ihnen sind klare Eigenschaften und Vorlieben zugeordnet. Chris der Frauenheld, Shakti mit ihren immer neuen Männergeschichten, und Rebecca mit ihrer Leidenschaft für Pferde. Ich mochte alle sehr gerne, und die typischen Teenager-Gespräche haben die Story immer wieder schön aufgelockert und auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht.
Das übernatürliche Element ist im ersten Band noch nichts besonders ausgeprägt. Obwohl man schnell mitbekommt, das in Lansbury nichtr alles mit rechten Dingen zugehen kann, und die ein oder andere Rückblende schnell klar macht, das dort einiges im Argen liegt, bleibt es bis zum Schluss sehr geheimnisvoll. Für die Aufklärung der vielen Fragen, die sich nach und nach sammeln, muss man also schon bis zum Ende warten, und wird dann mit einem überraschenden Cliffhanger sitzen gelassen. Da muss schleunigst der zweite Band her, der zum Glück schon am 30. Oktober erscheint..
Storytechnisch muss ich leider sagen, dass es mir manchmal etwas an Tempo gefehlt hat. Alles in allem ist nämlich recht wenig passiert, und man rätselt ziemlich lange an ganz vielen Facetten des Buches, ehe endlich ein paar Antworten kommen. Und gerade durch den Focus auf die Freundschaft zwischen Colin und Meredith und den großen Anteil an Gefühlschaos hatte ich manchmal das Gefühl, dass die eigentliche Handlung in den Hintergrund rückt, und der rote Faden das ein oder andere Mal verloren geht. Sandra Regniers toller Schreibstil vermochte das allerdings sehr gut auszugleichen und ich hing dennoch an jedem Wort.

Fazit

“Das Flüstern der Zeit“ ist ein gelungener Trilogieauftakt, der einen nur mit einer kleinen Portion Informationen anfüttert und sehr viel Potential und Spielraum für die Fortsetzung bereithält. Daher bin ich besonders gespannt, wie es weitergeht.