Rezension

Das Haus in Tessin...

Das Schattenhaus - Mascha Vassena

Das Schattenhaus
von Mascha Vassena

Bewertet mit 3 Sternen

Anna findet im Nachlass ihrer verstorbenen Mutter Simone eine Besitzurkunde für ein Haus in Tessin. Warum hat ihre Mutter das nie erwähnt? Die Mutter-Tochter-Beziehung war nie sehr harmonisch oder innig, aber jetzt ist es zu spät um Simone zu fragen. Dafür bekommt Anna jetzt die Chance bei ihrer Tochter Rike etwas anders zu machen. Rike war nicht gewollt und ein „Unfall“ als Anna grade 15 war. Sie hat Rike bei ihrer Mutter gelassen um nach Hamburg zu ziehen und ihr Leben zu haben. Anna beschließt mit ihrer Tochter nach Tessin zu fahren und sich das Haus anzuschauen und es zu verkaufen. Dort angekommen ist sie sehr angetan von dem Haus.

Aber auf dem Dachboden lebt eine ältere Frau, welche im Ort nicht sehr bekannt ist. Was hat es mit der Frau auf sich und warum hat Simone das Haus geerbt und nie genutzt?

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Neben dem jetzt mit Rike und Anna ist da noch Charlottes Geschichte, wie es dazu kam das sie so ist und warum sie in dem Haus lebt.

Die heutige Zeitebene hat mich eher weniger überzeugt. Wirklich interessant wurde es nur zum Ende hin. Anna als Hauptperson hat mir gar nicht zugesagt. Vieles von ihr konnte ich einfach nicht nachvollziehen und habe es beim Lesen einfach so hingenommen. Rike hingegen wirkt wie ein normaler Teenager mit allen bekannten Hochs und Tiefs.

Charlotte und ihr Leben haben es dagegen in sich. Obwohl Charlotte mir nicht sympathisch ist, hat ihre Geschichte für mich das Buch ausgemacht. In der früheren Zeitebene wird von einer 17 jährigen Charlotte berichtet, welche fröhlich, lebenslustig und für jeden Spaß zu haben ist. Aber die Dinge ändern sich und sie wird egoistisch, undankbar, selbstsüchtig und seltsam. Selbst ihren Eltern gegenüber ist sie kalt und distanziert und merkt nur nebenbei, wie es mit der Familie berg ab geht. Der Vater verfällt dem Alkohol und die Mutter stirbt ein paar Jahre später. Aber für Charlotte spielt sich ihr Leben nur in der Phantasie mit ihrer ersten Liebe ab. In dieser Welt lebt sie schon sehr lange und sie kommt dort nicht mehr raus.

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich leicht lesen. An einigen Stellen fließen Italienische Worte mit ein, wo ich beim Lesen einfach drüber hinweg gegangen bin. Um den Sinn zu verstehen muss man diese nicht übersetzen.

Das Cover passt für mich nicht richtig zum Buch. Das dort abgebildete Haus hat für mich keine Ähnlichkeit mit dem beschriebenen in der Geschichte.

Der Titel passt schon eher zur Story, wenn man das „Schattenhaus“ richtig deutet. Für mich steht es dafür, dass über diesem Haus ein Schatten liegt in Gestalt von einer Frau.

Der Autorin ist es in der früheren Zeitschiene gelungen, mich zu begeistern und an das Buch zu fesseln, aber leider bin ich von der jetzigen Zeit enttäuscht, somit kann ich nur eine durchschnittliche Bewertung abgeben.