Rezension

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Das Licht zwischen den Meeren

Das Licht zwischen den Meeren - M. L. Stedman

Das Licht zwischen den Meeren
von M. L. Stedman

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt: Australien 1926: Auf der kleinen Insel Janus Rock, 150 km vor der Küste von Point Partageuse, lebt der Leuchttumwärter Tom mit seiner Frau Isabel. Die beiden sind die einzigen Bewohner des kleinen Eilands. Eines Tages – kurz nach der Todgeburt ihres Babys wird ein kleines Boot an den Strand gespült. Im Boot liegt ein toter Mann und ein kleines Mädchen – das Mädchen lebt, es ist nur ein paar Wochen alt.

Tom will den Vorfall melden – wie es seine Pflicht ist. Doch Isabel, vom Tod ihres kleines Sohnes ganz verzweifelt, bittet ihn, es nicht zu tun. Sie überredet ihn, dass kleine Mädchen als ihr eigenes Kind auszugeben. Tom willigt schweren Herzens ein. Sie nennen das kleine Mädchen Lucy und Isabell ist überglücklich und blüht wieder auf. Die Zeit vergeht auf der kleinen Insel. Zwei Jahre später steht ein Landurlaub bei Isabels Familie an. Sie reisen Heim, lassen Lucy dort taufen und erfahren am Tag der Taufe, dass ihr gefundenes Glück, jemand anderen in ein tiefes Unglück gestürzt hat. Lucys Mutter Hanna lebt und gibt die Hoffnung nicht auf, ihre Tochter irgendwann wieder in ihre Arme schließen zu können...

Meine Meinung: Ein zutiefst berührendes Buch, das beim Lesen vielerlei Empfindungen bei mir ausgelöst hat. Isabels Verlust ihrer Babys und die große Glückseligkeit, als Gott ihr vermeintlich das kleine Mädchen geschickt hat, das Unbehagen von Tom, der mit der ganzen Situation überhaupt nicht glücklich ist, und doch das Kind in sein Herz schließt, das Leid der leiblichen Mutter Hanna, die verzweifelt hofft, ihr Kind wieder in ihre Arme schließen zu können und vor Trauer fast verrückt wird. Das Buch hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Ich kann verstehen, warum Isabel das kleine Mädchen behalten wollte, welche Verzweiflung sie dazu getrieben hat. Und ich kann nicht sagen, wem das größere Mitgefühl gebührt, denn beide Frauen haben mein Herz berührt. Auch Lucy hat es sehr, sehr schwer, denn irgendwann stürzt ihr ganzes bisheriges Leben wie ein Kartenhaus zusammen und alles, was sie bisher kannte, war eine Lüge. Sie muss mit dem Verlust ihrer vermeintlichen Eltern leben und sich auf ein ganz neues Leben einstellen.

Das Buch hat mich zu Tränen gerührt und ich bin so froh, dass meine beiden Kinder fest an meiner Hand sind und ich so eine Situation hoffentlich niemals erleben muss.