Rezension

Das war leider nichts

Snow - Danielle Paige

Snow
von Danielle Paige

Bewertet mit 1.5 Sternen

Snow, die jahrelang in der Menschenwelt festgehalten wurde, erfährt, wo ihr wahres zuhause ist. Es ist Algid, eine Welt aus Eis und Schnee. Hier sollte sie eine Prophezeiung erfüllen und ihr Schicksal annehmen. Dort angelangt ist sie hin- und hergerissen zwischen Kai und Jagger. Doch eigentlich ist ihr Herz schon längst verloren an Bale – der Grund, warum sie überhaupt nach Algid gekommen ist.

Irgendwie fällt es mir schwer, zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben oder die richtigen Worte zu finden.

An und für sich gefällt mir die Idee ja ganz gut, eine andere Welt, ein Mädchen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, eine Prophezeiung. Nur leider finde ich sie in diesem Buch wirklich schwach umgesetzt.

Zunächst aber zu den Dingen, die ich positiv erwähnen kann. Die Autorin hat einen leicht zu lesenden, flüssigen Schreibstil.

Ebenfalls gut gefällt mir das Cover, auf dem das Gesicht eines Mädchens mit großen Augen zu sehen ist. Von unten sind ganz zarte Federn auf dem Cover zu sehen, die sich zum Teil auch über die eine Gesichtshälfte des Mädchens ziehen. Gut gefällt mir hier auch die Farbgebung des Covers.

Nun aber zu meinen Kritikpunkten. Zunächst einmal die Hauptprotagonistin Snow. Es hat nicht lange gedauert, da hat sie angefangen, mich zu nerven. Ein gewisses Maß an Verständnis konnte ich ja für sie aufbringen und ihre Reaktionen ja auch nachvollziehen. Immerhin war jahrelang ihre Welt sehr beschränkt und sie war von fast allem und jedem enttäuscht.

Doch ihr Gezicke, ihre Antihaltung, ihr Misstrauen gegenüber jedem und immer wieder dieselben Gedanken, die sich nur um Bale drehten, haben irgendwann nur noch genervt und waren für mich auch nicht mehr nachvollziehbar.

Die Autorin hat versucht, neben der Hauptprotagonistin interessante Charaktere zu schaffen, was ihr leider nicht gelungen ist. Denn dazu hat jedem die Tiefe gefehlt. Um einen Protagonisten interessant zu machen und ihn für die Geschichte wichtig werden zu lassen, braucht dieser eine Geschichte. Und einen Charakter. Dieser sollte aber nicht aus ewig gleichen Wiederholungen von Ansichten bestehen, wie zum Beispiel bei Jagger.

Und leider ist ihr auch bei Snow nicht gelungen, ihr Tiefe zu verleihen. Ja, man hat mehr über ihre Geschichte erfahren, aber mehr Sympathiepunkte hätte sie definitiv gebraucht, um sie durch Algid begleiten zu wollen.

Eigentlich hätte die Autorin mit einer fremden Welt auch richtig viele Möglichkeiten gehabt, das Kopfkino ihrer Leser zu starten. Indem sie die Umgebung, die Besonderheiten richtig detailliert beschrieben hätte. Auch das hat sie leider versäumt.

Abgesehen davon hat die Geschichte ewig gebraucht, um wenigstens ein bisschen Spannung aufkommen zu lassen. Noch ein Grund mehr, das Buch immer wieder zur Seite zu legen und mich mit anderen Dingen zu beschäftigen.

Die Autorin hat es weder mit der fremden Welt, noch mit den Protagonisten geschafft, mich von ihrer Geschichte zu überzeugen. Das Buch ist kein Einzelband, die Geschichte in sich nicht ganz abgeschlossen, es werden also noch weitere Bücher, zumindest noch ein weiteres folgen.

Ich werde die Geschichte definitiv nicht weiter verfolgen. Zu oberflächliche Protagonisten, eine nervige Hauptprotagonistin, zu wenig Tiefe...