Rezension

Der Anfang war nichts meins, aber es hat sich toll entwickelt!

Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe -

Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe
von Emiko Jean

Bewertet mit 3.5 Sternen

Achtung: Band 1 einer Reihe, aber ohne Cliffhanger.

 

Izumi ist eigentlich ein normaler Teenager, gut sie ist ein bisschen verpeilter als andere und bringt sich gern mal in Schwierigkeiten, aber ansonsten ist sie wie alle anderen. Nur in ihrem Heimatort fällt sie auf, weil sie Asiatin ist und davon gibt es hier nicht allzu viele. Doch durch einen Zufall stößt sie auf ein gigantisches Geheimnis: Izumis Vater ist der Kronprinz von Japan! Dummerweise sickert das in Rekordzeit zur Presse durch und auf einmal sind überall Paparazzi und Reporter und Izumi mittendrin. Sie möchte unbedingt ihren Vater kennenlernen, aber kann sie den hohen Erwartungen an eine japanische Prinzessin gerecht werden? Oder wird das alles in einer Katastrophe enden?

 

 

Anfangs muss ich zugeben, ging mir Izumi gehörig auf die Nerven. Ich empfand sie als schrecklich kindisch und viel zu jung im Kopf für ihre 18 Jahre. Sie wirkte auf mich eher wie 13. Manchmal konnte ich nur mit den Augen rollen und hatte schon überlegt, ob ich mich bei dem Buch getäuscht habe und es vielleicht einfach nicht mein Fall wäre. Zum Glück hat es sich aber noch entwickelt und wurde zunehmend immer besser.

 

Izumi wuchs als Tochter einer Akademikerin und alleinerziehenden Mutter in einem kleinen Ort auf, der sehr weiß ist. Sie ist es gewohnt zu asiatisch für die Leute zu sein, dabei spricht sie noch nicht einmal japanisch. Trotzdem, ihr Äußeres ist Grund genug, um sie auszugrenzen. 

Als jedoch ihr Geheimnis gelüftet wird und sie nach Japan reist, muss sie feststellen, dass sie hier die „Amerikanerin“ ist. Auch hier ist sie eine Außenseiterin und gehört nicht dazu. Das japanische Hofzeremoniell und die hohen Erwartungen, denen sie scheinbar ums Verrecken nicht gerecht werden kann, machen ihr zu schaffen. Gefühlt macht sie immer alles falsch.

 

Ich fand es sehr interessant, etwas über diese vollkommen andere Welt zu erfahren. Japan tickt einfach anders. Dazu kommt noch, dass die Kaiserfamilie hier eine Bedeutung hat, die wir uns nicht vorstellen können. Wer denkt, schon alles zu wissen, weil er oder sie schon Bücher in dieser Richtung über europäische Königshäuser gelesen hat, liegt falsch. Es ist wirklich ganz anders.

Gleichzeitig aber auch äußerst faszinierend. 

Dazu kommt noch, dass Izumi eine Beziehung zu ihrem Vater aufbauen will, der aber keine Ahnung davon hat, wie man ein Vater ist. Er hat keine anderen Kinder, hat nie geheiratet und muss sich plötzlich mit einer Teenager-Tochter auseinandersetzen, die das Talent hat, sich in Schwierigkeiten zu bringen.

Natürlich knirscht es da auch mal.

 

Izumi tut sich schwer in dieser fremden Welt mit Regeln, die sie nicht kennt und Verwandten, von denen sie nicht weiß, ob sie ihnen trauen kann. Überraschenderweise findet sie in ihrem Leibwächter einen Freund, obwohl der jeweilige erste Eindruck alles andere als positiv war.

 

 

Fazit: Anfangs hatte ich wirklich massive Probleme mit dem Buch. Ich empfand Izumi als viel zu unreif und kindisch für ihre 18 Jahre, sie wirkte auf mich eher wie 13. Ich konnte ihr Verhalten und ihre Denkweise oft einfach nicht nachvollziehen. Ein Beispiel: Sie bekam eine Mappe mit Infomaterial schon vor dem Flug nach Japan. Aber hat sie den Flug genutzt, um da mal reinzuschauen? Nein. Sie wirkte da auf mich so oft, als habe sie den Kopf in den Wolken und lebte nach der Devise „wird schon irgendwie gut gehen“. Das hat mich schrecklich aufgeregt, weil ich schon immer eher der Typ „Streber“ war.

Aber Izumi entwickelt sich und zeigt, wer sie wirklich ist. Obwohl sie manchmal immer noch etwas unreif und impulsiv handelte, mochte ich sie immer mehr.

 

Ich fand es sehr interessant, in diese fremde Welt einzutauchen. Und nachdem ich diesen ersten Teil des Buches hinter mich gebracht hatte, hat es mich wirklich gepackt.

 

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.