Rezension

„Plötzlich Prinzessin“ in japanischem Setting

Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe -

Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe
von Emiko Jean

Bewertet mit 4.5 Sternen

Parallelen zu „Plötzlich Prinzessin“ erkennbar, trotzdem eine eigenständige Geschichte, die Problematiken gefühlvoll aufgreift

Seit sie denken kann, sehnt sich Izumi danach zu erfahren, wer ihr Vater ist. Ihre Mutter macht zwar einen super Job, aber der Gedanke an ihre Herkunft lässt sie nicht los. Als sie zufällig eine Widmung in einem Buch ihrer Mutter findet, offenbart sich ihr ein großes Geheimnis: Izumis Vater ist der Kronprinz von Japan. Und als Japans verschollene Prinzessin gibt es eine Menge Regeln zu lernen. Darunter die Unausgesprochene: Verlieb dich nie in deinen Bodyguard. Das ist jedoch schwerer gesagt, als getan... 

 

„Tokyo Ever After“ ist der erste Teil einer Jugendbuchreihe von Emiko Jean. 

 

Das Buch ließ sich leicht lesen und gleichzeitig war es interessant und spannend. Mir gefällt besonders, dass Emiko Jean sich trotz der geringeren Seitenanzahl Zeit nimmt, die Charaktere einzuführen und Izumis Entwicklung zu begleiten. 

 

Izumi als Protagonistin ist total sympathisch und nimmt sich nicht zu ernst. Auch ihr Alter von 18 Jahren finde ich erfrischend für einen Jugendroman. Sie macht neue Erfahrungen und lernt viel dazu, bleibt sich selbst jedoch immer treu. Aufgrund von Izumis Herkunft werden einige Themen im Zusammenhang mit Rassismus angesprochen, in denen sich einige Leser bestimmt wiederfinden können. Außerdem werden dadurch immer wieder werden an den richtigen Stellen interessante Informationen über Japan eingestreut, die einem die Kultur ein bisschen näher bringen. Besonders die essensbezogenen Fakten haben es mir angetan. Ich habe daraufhin  richtig Lust bekommen, diese traditionellen Köstlichkeiten auch mal zu probieren. 

 

Der Love Interest ist auch wirklich toll, ein bisschen kann man die Annäherung als Haters-To-Lovers beschreiben, welches sich aber auf eine gesunde und reflektierte Weise entwickelt.

 

In kurzer Zeit sind mir die Charaktere schon ziemlich ans Herz gewachsen, dass habe ich wirklich nicht oft. Das habe ich besonders daran gemerkt, das mich eine Szene am Anfang des Buches schon richtig emotional gemacht hat. Ich konnte richtig mit Izumi mitfiebern. 

 

Im Laufe der Lektüre habe ich mir einige Situationen und Konfrontationen gewünscht, die dann auch tatsächlich so eingetreten sind. Es gibt sogar eine kleine Wendung, die ich so nicht erwartet habe und die mir dadurch einen kleinen Stich versetzen konnte. 

 

Wie erwartet gibt es ein paar Parallelen zu „Plötzlich Prinzessin“, aber Emiko Jean hat mit „Tokyo Ever After“ trotzdem eine eigenständige Geschichte geschaffen, die mich echt überzeugen konnte. 

 

Dieses Buch kam genau zur richtigen Zeit zu mir. Ich brauchte diese lockere, ein bisschen alberne Geschichte und deren Mut machende Message musste ich echt mal wieder hören. Tatsächlich habe ich das Buch kurz nach beenden wieder von vorne begonnen, um noch ein bisschen länger in dieser Welt und mit diesen Charakteren zu verweilen. 

 

Alles in allem war dieses Buch ein echter Lesegenuss und ich hoffe, dass auch der zweite Teil zeitig übersetzt wird:)