Rezension

Der erste Teil der Fantasy-Trilogie „Children of Blood and Bone“.

Children of Blood and Bone - Tomi Adeyemi

Children of Blood and Bone
von Tomi Adeyemi

Bewertet mit 1 Sternen

Der erste Teil der Fantasy-Trilogie „Children of Blood and Bone“.

Achtung:
Aus einigen meiner Äußerungen kann man Rückschlüsse auf den Inhalt des Romans ziehen.

Inhalt:
Es ist eine zweigeteilte Welt:
Die einen, die keine Magie haben und deshalb die Magie bekämpfen; weshalb  in der Blutnacht alle Erwachsenen, die über Magie verfügten, ermordet wurden, um die Magie ein für alle Mal auszulöschen.
Die jene Blutnacht überlebenden Kinder, die nun als Jugendliche über Magie verfügen, wollen die Macht der Magie zurückerlangen.

Meine Meinung:
Dieser Roman weist leider Fantasy-typische Schwächen auf:
Denn mit Fantasy kann man Logik-Brüche kaschieren oder problematische Situationen einfach überwinden.
Mir ist schon klar, dass eine (Fantay-)Erzählung kein Tatsachenbericht ist; aber dennoch finde ich es schade, wenn ein Autor es sich so einfach macht (und ich mir die Frage nach dem Lektorat stelle).
Hier einige Beispiel, was ich damit meinte:
Die Protagonisten sind auf dem Weg, um die Macht mit einem Ritual wiederzuerwecken und haben aufgrund von Vorkommnissen nur noch wenige Tage Zeit – aber es wird in einem Dorf erst einmal ein Fest gefeiert.
Bei einem Wettbewerb haben die Protagonisten eigentlich keine Chance zu gewinnen, aber mit Hilfe der Magie können Tote zum Leben erweckt werden, die die Truppe tatkräfig unterstützen.
Kurz vor dem Erreichen des Ziels bevor die Zeit zum Zurückerlangen der Magie abgelaufen ist, kann man plötzlich mit einem Motorboot weiterreisen (in einem an sonsten ehr mittelalterlich geprägten Setting).

Und was mich auch etwas gestört hat, war dieses ewige darauf herumreiten:
Was die mir angetan haben – deshalb müssen wir ihnen dieses antun!
Mit diesem fadenscheinigen Rechtfertigungsversuch kann man meiner Meinung nach nicht die gesamte Handlung eines Romans oder eine moralische Überlegenheit heraufbeschwören.

Aber insgesamt muss man dem Roman zu Gute halten, dass er wirklich spannend geschrieben ist. Ich war immer gespannt wie es weiter geht; und wie weit die Story bis zum Ende dieses ersten Teils des Romans gehen würde.

Mein persönliches Fazit zur Story: Gut (mehr aber definitiv nicht).

Da ich aber bei einem Buch immer alle Seiten lese, möchte ich noch ein paar persönliche Anmerkungen zur der „Anmerkung der Autorin“ und zur „Danksagung“ machen.

Zum Letzteren zuerst: Die Danksagung ist ganze 7 Seiten lang.
Hallo, muss man denn wirklich jedem danken, der irgendwie in irgendeiner Art und Weise Einfluß auf die Entstehung dieses Buches hatte?! Muss man denn wirklich seinem Marketingteam und der Vertriebsabteilung in aller Ausführlichkeit danken?! Sie bekommen schließlich ihr Geld dafür.
Wenn ich diesen Satz lese „Romina Garber, du bist das Licht im Universum und die strahlende Sonne meines Lebens.“ (S. 621), frage ich mich, was ich als Leser dieses Buches damit anfangen soll? Erstens wird nichts weiter Erläuterndes dazu geschrieben -> dann könnte die Autorin dieser hoch geschätzten Person ja eigentlich auch einfach einen Brief schreiben und ihr dies direkt mitteilen, oder nicht? Und zum Zweiten wundere ich mich, ob dieser schwülstigen Beschreibung; aber gut könnte auch ein „interner“ Gag zwischen diesen beiden Personen sein, aber dann will ich als Leser auch nicht unbedingt daran teilhaben, ehrlich gesagt.

In der „Anmerkung der Autorin“ schreibt sie (S. 615):
„Beim Schreiben dieses Buches habe ich viele Tränen vergossen. Beim Überarbeiten noch einmal. […] Auch wenn Löwenessen und heilige Rituale ins Reich der Phantasie gehören, sind der Schmerz, die Angst und das Leid in diesem Buch echt. Diese Buch ist in einer Zeit entstanden, als in den Nachrichten Tag für Tag zu sehen war, wie wehrlose schwarze Männer, Frauen und Kinder von der Polizei erschossen wurden.“ → Na, das nenne ich mal eine politisch korrekte Begründung für einen Roman.
„Ich war wütend, hatte Angst und fühlte mich hilflos. Allein wenn ich an diesem Buch schrieb, hatte ich das Gefühl, etwas dagegen tun zu können“ → Echt jetzt?
„Ich dachte, wenn es nur ein Mensch lesen und seine Meinung ändern würde, wäre das ein Beitrag zur Lösung eines Problems, das oft unüberwindlich erscheint.“ → Na, so kann man das Ganze auch promoten.

Da ich mich über diese Punkte noch mehr geärgert habe als über die oftmals vermisste Logik im Roman, ist meine Bewertung auf nur noch einen Stern abgerutscht.