Rezension

Der schwächste Band der Reihe

Bis (Biss) zur Mittagsstunde. Filmausgabe (Bella und Edward 2) - Stephenie Meyer

New Moon, Bis(s) zur Mittagsstunde, Das Buch zum Film
von Stephenie Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

Die “Twilight”-Reihe ist nach wie vor eine der besten Reihen überhaupt für mich. Von daher war es selbstverständlich, dass ich der Reihe durch einen Re-read erneut meine Aufmerksamkeit schenke. “New Moon” oder besser gesagt “Bis(s) zur Mittagsstunde” ist jedoch in meinen Augen der schwächste Band der Reihe. Aber der Reihe nach…

Stephenie Meyer hat ihren Schreibstil enorm verbessert. Im ersten Band ist mir mehrfach aufgefallen, dass einige Sätze viel zu kurz geraten sind. Dies hat sich mittlerweile geändert und der Schreibstil ist spürbar flüssiger. Die Sprache ist weiterhin angenehm und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Die Trauer, die Bella in diesem Buch ausstrahlt, ist sehr gut beschrieben worden, sodass ich der Autorin für ihre Weiterentwicklung nur gratulieren kann.

Zwar gefallen mir so manche Entwicklungen in der Geschichte so gar nicht, allerdings muss auch ich zugeben, dass diese die einzig richtige Entscheidung der Autorin war. Die Cullens verlassen Forks, nachdem es einen Unfall mit Bella gab. Sie bleibt zurück und trauert um ihre verlorene Liebe, wird aber von Jacob getröstet, der immer mehr zu ihrer Bezugsperson wird. Dazu gefällt es mir nicht, dass die Geschichte nicht mehr wirklich ein Vampirroman ist. Mittlerweile gibt es auch Werwölfe, die in diesem Band besonders zum Vorschein kommen und deren Geschichte ausführlich thematisiert wird.

Besonders positiv ist die depressive Stimmung, die während der gesamten Geschichte anhält. Manche werden dies mit Sicherheit nicht mögen, ich fand es jedoch äußerst passend und dadurch konnte ich mehr mit Bella mitfühlen. Ebenso gefallen hat mir die Tatsache, dass die Nebencharaktere eine größere Rolle erhalten. So erfährt man mehr über Jessica und Mike, was mir im ersten Band ein bisschen gefehlt hat.

Die Entwicklung der Charaktere hat mir gefallen, vor allem Bella hat mir gefallen. Sie entwickelt mehr Ecken und Kanten und mittlerweile wirkt sie auch richtig sympathisch. Mit Jacob werde ich allerdings absolut nicht warm. Ich empfinde ihn als einen kleinen, viel zu forschen Jungen, der direkt rumschmollt, wenn er nicht bekommt, was er möchte. Aber gut, ich muss mich damit abfinden, dass seine Rolle immer größer wird.
Sehr interessant sind die Volturi, quasi die Vampirkönige, die man gegen Ende des Buches kennen lernt. Sie sind zwar nicht unbedingt die größten Sympathieträger, aber dennoch interessant, da sie alles andere als durchschaubar sind und selbst sehr seltene Gaben besitzen.

Das Cover ist so eine Sache. An sich gefällt es mir schon gut, allerdings erinnert es mich immer wieder an einen Historischen Roman – und das ist “Twilight” nun einmal nicht. Das Cover der Originalausgabe hätte ich daher besser gefunden. Die Kurzbeschreibung ist auch etwas kritisch, da bereits zu viel verraten wird. Der ganze letzte Teil mit der Gefahr, hätte meiner Meinung nach nicht mehr erwähnt werden sollen.

Insgesamt hat mich “Bis(s) zur Mittagsstunde” ein kleines bisschen enttäuscht. Die Geschichte ist zwar immer noch großartig, allerdings kam mir Jacob viel zu oft vor, sodass ich mich nur schwer mit der Geschichte anfreunden konnte. Dennoch: Für den Verlauf selbst war es die richtige Entscheidung, Jacob mehr Zeit zu gönnen. Die nächsten Bücher werden selbstverständlich auch (erneut) gelesen.

Kommentare

Arya kommentierte am 03. November 2013 um 16:52

Ich höre immer wieder von Leuten, dass sie den zweiten teil am schlimmsten finden... Ich gestehe, dass ich die einige Aspekte der Kritik verstehen kann - dennoch gefällt mir persönlich der zweite teil ganz gut! :D

Stephenie Meyer hat während eines Interviews zugegeben, dass es ursprünglich nicht geplant war, New Moon so zu gestalten. Jedoch habe ihr die figur des Jacob so sehr gefallen, dass sie unbedingt eine größere Rolle für ihn  arrangieren wollte. Das finde ich sehr toll, da Jake mein absoluter Liebling ist :D

Jedoch gefällt mir die Tatsache nicht, dass Jake sich in Bella verliebt. Es wäre sicher eine schönere Story geworden, wenn Jake sich als eine Art Bruder-Ersatz um Bella kümmern würde.

Insgesamt kann ich sagen, dass es sicher schlimmere Bände gibt als den zweiten - der vierte zum Beispiel ist meiner Meinung nach ziemlich schwach ausgefallen