Rezension

deutsch-türkische Zusammenarbeit

Die Rosenberg-Pergamente - Wolfgang Polifka

Die Rosenberg-Pergamente
von Wolfgang Polifka

Bewertet mit 4 Sternen

Oberkommissar Götz Flößer erhält von höchster Stelle im bayerischen Innenministerium den Auftrag, einen türkischen Abgesandten zu betreuen, ihm jeden Wunsch zu erfüllen, aber ja nicht zu viele Informationen preis zu geben. Es geht um wertvolle Dokumente aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, in denen der damalige Festungskommandant dem Bamberger Bischof berichtet. Die Dokumente wurden im Hof der Kronacher Festung entdeckt. Dass an der Fundstelle auch noch Blut entdeckt wurde, steht nicht an erster Stelle der Ermittlungen.Der türkische Abgesandte entpuppt sich als junge Frau.

Die Charaktere sind sympathisch. Yildiz entspricht so gar nicht dem typischen Bild einer Türkin. Sie hat einen rasanten Fahrstil, gutes Standvermögen beim Biertrinken und ist Schweinsbratwürste. Götz wird von Yildiz ganz schön in Unruhe versetzt. Er nimmt es mit den Dienstvorschriften und den Anweisungen vom Innenministerium nicht ganz so genau. Yildiz und er ergänzen sich sehr gut bei den Ermittlungen. Frau Hängerla, im Kronacher Präsidium, ist zwar nur Sekretärin, aber auch der heimliche Chef und hat zu allem ihr höchsteigene Meinung.

Die Geschichte ist unterhaltsam geschrieben und macht von Anfang neugierig darauf, wo die Zusammenhänge sind. Einige Unterhaltungen im Dialekt sind nicht einfach zu lesen, machen das Ganze aber sehr lebendig. Zwischendurch gibt es Kapitel, die aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges in Kronach berichten. Zum Schluss fügen sich diese beiden Handlungsstränge zusammen.

Ein unterhaltsamer Krimi.