Rezension

Die bemerkenswerte Reise der Florence Grace

Die zwei Leben der Florence Grace - Tracy Rees

Die zwei Leben der Florence Grace
von Tracy Rees

Eigentlich ist Florrie glücklich und zufrieden mit ihrem Leben am Rande des Moores. Sie lebt bei ihrer Großmutter und ist relativ frei, wenn auch das Geld recht knapp ist. Durch Zufall lernt sie als Aushilfsdienstmädchen auf einer Gesellschaft in der Stadt die Brüder der wohlhabenden und einflussreichen Familie Grace kennen. Sanderson und Turlington könnten unterschiedlicher nicht sein, doch sie faszinieren das junge Mädchen aus dem Moor. Der Tod ihrer Großmutter verändert das Leben von Florrie. Kurz vor ihrem Ende offenbart ihr die Grandma, dass auch Florrie ein Teil der Familie Grace ist, weil ihre Mutter diesem Hause einst angehörte. Die reiche Familie ist nicht gerade begeistert von dem neuen Mitglied, doch sie wird widerwillig aufgenommen. Einzig ihr Cousin Turlington zeigt Verständnis für ihre schwierige Situation in der gehobenen Gesellschaft. Aus dem Wildfang Florrie wird nun die Lady Florence Grace. Das Moor in Cornwall wird durch das aufstrebende, aber konservative London ersetzt. In den Kreisen der Wohlhabenden gelten strenge Regeln. Das ruft in einigen Fällen den Widerspruch des wilden Landmädchens hervor, das in Florence immer noch schlummert. Für Turlington entwickelt sie starke Gefühle, doch ihn umgibt ein dunkles Geheimnis, was sie zunächst nicht erkennt.

Die Geschichte aus dem 19. Jahrhundert lässt sich gut lesen, der Stil von Tracy Rees ist eingängig, unterhaltsam und streckenweise auch spannend. Allerdings finde ich dieses Buch nicht so stark wie ihr Erstlingswerk über die Reise der Amy Snow. Dennoch auf jeden Fall lesenswert.