Rezension

Die Geheimnisse von Steamtown

Steamtown - Die Fabrik - Carsten Steenbergen, T. S. Orgel

Steamtown - Die Fabrik
von Carsten Steenbergen T. S. Orgel

Klappentext:
Auf den Stufen der Bakers Hall von Steamtown liegt eine bestialisch zugerichtete Leiche. Der junge Agent Eric van Valen wird zusammen mit dem abgehalfterten Pater und Ætheromanten Siberius Grand und dem seltsamen Forensiker Mister Ferret vom Ministerium Seiner Majestät beauftragt, den Mörder zu finden oder wenigstens jemanden, der schuldig genug aussieht. Doch was als simple Mordermittlung in der Unterwelt der von Plasmalicht und Kohlefeuer erhellten Stadtmetropole beginnt, scheint tiefer zu gehen und konfrontiert sie mit ihren düstersten Albträumen. Albträume, in denen höllische Geschöpfe auf die drei Ermittler lauern, dunkle Vergangenheiten und eine Verschwörung, die die Stadt Steamtown in ihren Grundfesten erschüttert.

Die Autoren:
Der Mönchengladbacher Autor Carsten Steenbergen mit niederländischen Wurzeln wurde 1973 in Düsseldorf geboren. Seine Begeisterung für Literatur begann bereits als jugendlicher Vielleser. Seine Leidenschaft gehört hierbei der Phantastik, der Retrofuturistik wie Steampunk und dem Thriller, sowie einigen anderen Genres. Carsten Steenbergen lebt mit Frau und Tochter nahe der niederländischen Grenze.
T. S. Orgel ist das gemeinsame Pseudonym der Brüder Tom und Stephan Orgel. Tom Orgel studierte Grafik-Design an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Er lebt im unterfränkischen Spessart und arbeitet als selbständiger Grafik-Designer und Texter. Stephan Orgel ist Verlagskaufmann und studierte Betriebswirtschaft. Er lebt und arbeitet in Hessen. Neben einer Reihe von Kurzgeschichten, die von Horror über Mystery und Fantasy bis Humor ein weites Feld abdecken, erscheint seit 2012 ihre High-Fantasy-Trilogie 'Orks vs. Zwerge' bei Heyne, für deren ersten Band sie im Oktober 2013 den Deutschen Phantastik Preis erhielten.

Meine Meinung:
Der junge Agent Eric van Valen soll mit dem Ætheromanten Pater Siberius Grand und dem Forensiker Mr. Ferret einen brutalen Mord aufdecken. Auf den Stufen von Bakers Hall wurde ein Mann grausam getötet, und dieser Fall verlangt nach sofortiger Aufklärung. Die drei Ermittler, die unterschiedlicher kaum sein könnten, merken bald, dass hinter der Tötung des Mannes viel mehr steckt als sie zunächst glauben.
Die Spur führt in die Kanalisation von Steamtown, die so manches schreckliche Getier und noch mehr Geheimnisse birgt.

Mir hat "Steamtown - Die Fabrik" richtig gut gefallen. Das Buch bestach mit spannenden und ideenreichen Steampunkelementen, Figuren, die, jede auf ihre Weise facettenreich beschrieben waren und der unterschwellige Humor, der hin und wieder aufblitzte, kam auch nicht zu kurz.
Des Weitern machte das Miträtseln Spaß, wie alles zusammenhängen könnte, wer was verbarg und welche Mysterien in der weit verzweigten Stadt lauern könnten.
Man fühlte sich lebhaft in die Szenerie aufgrund der Dialoge und Beschreibungen versetzt. Ich war froh, nicht all das riechen, schmecken und erleben zu müssen, was Eric, Grand und Mr. Ferret widerfuhr.
Manchmal ging es mir etwas zu temporeich und rasant zu, da hätte auch etwas Ruhe der Entwicklung nicht geschadet, aber das ist Geschmackssache.

Durch den ausgefeilten Schreibstil wurde die Handlung noch realistischer und entfaltete sich in allen Geschehnissen und Situationen, in die die Männer sich begaben. Ob sie wollten oder nicht.

Als Leser muss man ständig aufpassen, denn immer wieder gibt es Hinweise aus denen man Rückschlüsse ziehen könnte.
In Steamtown fühlt man sich ins viktorianische London versetzt, in dem ein übler Mordfall aufgedeckt werden soll, inklusive der schauerlichen Atmosphäre, die wie eine Dunstglocke über der Stadt liegt.
Man bekommt es nicht nur mit Wiedergängern zu tun, sondern auch mit Biestern, die in der Kanalisation ihr Unwesen treiben. Und davon gibt es eine Menge.

Steamtown kann allen Steampunk- und Krimifans empfohlen werden, die einfallsreiche Geschichten mögen.

4 Sterne.